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Update

Insolvenzantrag
Entlassungen bei Fasana in Stotzheim angekündigt – Produktion läuft aus

2 min
Das Bild zeigt das Werk aus der Luft.

Das Traditionsunternehmen Fasana in Stotzheim ist insolvent. Ende Oktober könnten die letzten Servietten produziert werden.

Dem Betriebsrat des Stotzheimer Traditionsunternehmens Fasana ist mitgeteilt worden, dass es fristlose Kündigungen geben wird.

Der Insolvenzantrag des Stotzheimer Traditionsunternehmens Fasana hat erste Konsequenzen. Nach Informationen dieser Zeitung ist den knapp 250 Mitarbeitenden am Donnerstagvormittag mitgeteilt worden, dass es fristlose Kündigungen geben werde. Das sei dem Betriebsrat in einem Meeting mitgeteilt worden, heißt es auf Unternehmenskreisen.

Zudem sei beschlossen worden, die Produktion auslaufen zu lassen und bestehende Aufträge bis zum 31. Oktober abzuarbeiten. Dieses Datum sei aber nicht in Stein gemeißelt. Der Betrieb könne auch noch einige Tage länger laufen, heißt es.

Gespräche zwischen Stadt und allen Beteiligten waren wohl erfolglos

Es deutet – Stand jetzt –   alles darauf hin, dass auch die jüngsten Gespräche über einen Verkauf des Grundstücks und der Hallen an mögliche Investoren nicht zum Ziel geführt haben. Am Mittwoch hatte zudem ein Gespräch zwischen allen Beteiligten und der Stadt Euskirchen stattgefunden. Auch das verlief ohne Lösung.

Stadt versuchte, zu vermitteln „Wir haben noch mal versucht, Bewegung in die verfahrene Angelegenheit zu bringen, sehen aber aktuell wenig Möglichkeiten. Wenn die möglichen Vertragspartner nicht aufeinander zugehen, wird es problematisch bleiben“, sagt Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt: „Als Stadt haben wir keine großen Einflussmöglichkeiten in dieser Sache, sondern können nur an alle Beteiligten appellieren, konstruktiv an einer Lösung zu arbeiten im Sinne des Erhalts des Betriebs und damit der Arbeitsplätze.“

Hohe Energiekosten und die wirtschaftliche Lage hatten dem Servietten-Hersteller schon lange zu schaffen gemacht. Ein Cyberangriff im Mai verschlechterte die Lage weiter.

Doch zuletzt gab es Hoffnung: Zwei potenzielle Investoren bekundeten nach Angaben von Fasana-Geschäftsführer Karsten Beisert großes Interesse an dem Betrieb. Doch ein Kauf scheitert voraussichtlich am Grundstückspreis. Das Problem: Das Firmengelände gehört Fasana nicht. Der Grundstückseigentümer   verlangt einen Kaufpreis, den die potenziellen Käufer nicht bereit sind zu zahlen. Er ist drei Mal höher, als die Firma den Grundstückswert schätzt. Trotz der neuen Nackenschläge wolle man die Hoffnung aber noch nicht aufgeben, heißt es von den Mitarbeitenden.