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Im StadttheaterJapanisches Ensemble Kokubu begeistert 250 Zuschauer in Euskirchen

Lesezeit 2 Minuten
Mehrere Männer spielen Trommel auf einer Bühne.

Die mitreißende Rhythmen und beeindruckende Choreografien der 'Drums of Japan' begeisterten am Samstag die Zuschauer im Euskirchener Stadttheater.

Das japanische Ensemble hat das Euskirchener Stadttheater in Ektsase versetzt. Dabei war die Besucheranzahl eher enttäuschend.

Was an diesem Abend auf sie zukommen sollte, wusste Anita Zimmermann im Vorfeld nicht genau. „Eine Freundin hat lange von Kokubu geschwärmt und darum wollte ich mir das selbst einmal anschauen“, berichtete die Rheinbacherin vor dem Auftritt des japanischen Trommelensembles.

Die anfängliche Skepsis wich schnell Begeisterung und Dankbarkeit über diese Empfehlung: „Ich hätte nie gedacht, dass Trommeln so eine mitreißende Wirkung haben könnten, das alles ist sehr beeindruckend.“

Großer Jubel im Publikum

Mit 250 Zuschauern erlebten die Mitglieder von Kokubu zwar ihren bisher besucherärmsten Abend während ihrer aktuellen Europatournee, dennoch rückte das Publikum mit lautstarkem Jubel diesen Umstand schnell in den Hintergrund. 

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Unter den Schlägen der Trommler schien die Luft im Stadttheater zu vibrieren und die bis ins kleinste Detail durchstrukturierten Choreographien entwickelten bald eine fast hypnotische Wirkung.

Mischung aus Musik und Jonglage

Die Geschwindigkeit, mit der die Akteure ihre Instrumente bearbeiteten, mag dabei auf den ersten Blick einen wilden Eindruck hinterlassen haben, der jedoch schnell der Erkenntnis wich, dass alle Bewegungen perfekt ineinandergriffen.

Mit angespannter Körperhaltung und konzentriertem Blick schwangen die Musiker ihre Trommelstöcke in einem kaum nachvollziehbaren Tempo, ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen. Dabei kamen die Schlägel immer wieder auch als artistisches Jonglagegerät zum Einsatz.

Zuschauer erhalten Einblick in Japans Kultur und Lebensweise

Im krassen Gegensatz zu den Trommeln entführten die zarten Klänge der Shamisen, einem dreisaitigen, lautenähnlichen Instrument, sowie der Holzflöten das Publikum in märchenhafte Ecken Japans. Im Wechsel mit den kurzen, in deutscher Sprache gehaltenen Erklärungen über die einzelnen Musikstücke, erhielten die Zuschauer einen eindrucksvollen Einblick in die Kultur und Lebensweise des geschichtsträchtigen Landes.

So berichteten die Musiker von der Bedeutung des „heiligen Lotus“, der, obwohl in schlammigem Boden verwurzelt, leuchtend über der Wasseroberfläche erstrahlt und somit die Wirkung der Worte Buddhas widerspiegelt.

Mit vollem Körpereinsatz ließen sie auf den zum Teil fast mannshohen Trommeln einen ruhigen Flusslauf in einen rauschenden Wasserfall übergehen, oder erzählten von der beruhigenden Wirkung der heißen Quellen der im Norden Japans gelegenen Region Hokkaidō.

„Wenn man die Augen schließt fühlt man sich wirklich fast in das ferne Japan versetzt“, schwärmte Anita Zimmermann. „Man spürt die Trommelschläge im ganzen Körper und fühlt sich mitgerissen. Ich bin wirklich froh, dass ich mich habe überreden lassen, dieses einmalige Konzert mitzuerleben.“

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