Kommentar zu öffentlichen ToilettenWenn die Suche nach dem WC in Euskirchen zur Odyssee wird

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Die öffentliche Toilettenanlage auf dem Annaturmplatz.

Die öffentliche Toilettenanlage auf dem Annaturmplatz gehört zu den wenigen ihrer Art in Euskirchen.

Die Stadt Euskirchen hat ein Konzept vorgestellt, wie der Mangel an öffentlichen Toiletten in der Innenstadt behoben werden soll. Ein Kommentar.

Ein Einkaufsbummel mit voller Blase, aber kein stilles Örtchen in Sicht. So etwas kann abschreckend wirken. Es ist deshalb den Besucherinnen und Besuchern der Euskirchener Innenstadt und der Stadt selbst unbedingt zu wünschen, dass sich das Toilettenkonzept der Verwaltung in die Tat umsetzen lässt.

Die erste Hürde ist genommen: Die Politik ist bereit, das notwendige Geld bereitzustellen. Was sind auch schon 16.000 Euro für das Auftaktjahr bei einem geplanten Haushaltsvolumen von mehr als 200 Millionen? Mit einem überschaubaren Betrag könnte Euskirchen seinen Ruf als Einkaufsstadt aufpolieren.

Euskirchen: Wenn die Suche nach dem WC zur Odyssee wird

Kunden, deren menschliches Bedürfnis ernstgenommen wird, kommen lieber wieder als solche, für die die Suche nach einem WC zur Odyssee wird. Seltsam ist, dass die Fraktionen den seit Jahren bestehenden Status quo bemängeln, in dieser Zeit aber nicht auf die Idee kamen, mit einem konkreten Antrag selbst auf den Bau einer WC-Anlage zu pochen. Umso besser, dass jetzt Bewegung in die Sache kommt. Besser spät als nie.

Jetzt fehlen noch die Gewerbetreibenden, ohne die das Konzept nicht zu realisieren ist. Kommt es so weit, entsteht die berühmte Win-win-Situation für alle Beteiligten. Es wäre schön, wenn es Betriebe gibt, denen der Service-Gedanke mehr bedeutet als der Deutschen Bahn. Sie hat zwar vor Jahren den Euskirchener Bahnhof modernisiert, weigert sich aber beharrlich, dort Toiletten für ihre Kunden einzurichten, obwohl sie es sind, die ihr Tag für Tag Einnahmen bescheren.

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