Explosive HochzeitsfeierExperten sprengen Panzerfaust in Euskirchen

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Das Bild zeigt die Staub- und Dreckwolke, die die Sprengung verursachte.

In Euskirchen war an der Südstraße ein Panzerschreck entdeckt worden. Die Panzerfaust wurde kontrolliert gesprengt.

An der Euskirchener Südstraße wurde eine Panzerfaust gesprengt. Eine Hochzeitgesellschaft musste die Feier unterbrechen und schaute aus sicherer Distanz zu.

An der Südstraße in Euskirchen soll gebaut werden. Soweit ist das für eine Kreisstadt nichts Ungewöhnliches. Dass dann nach möglichen gefährlichen Überbleibseln aus dem Zweiten Weltkrieg geschaut wird –  auch nicht. Dass ein solches Überbleibsel in Form einer Panzerfaust vor den Augen einer Hochzeitsgesellschaft gesprengt werden muss, kommt nicht alle Tage vor.

„Wir waren gerade vom Standesamt zurück und wollten mit Sekt anstoßen, dann hat das Ordnungsamt geklingelt“, sagte der Bräutigam am Mittwochmittag. Auch das Essen sei bereits geliefert gewesen, als man die Wohnung am Eifelring habe verlassen müssen, so der Bräutigam. Von einer Polizistin, die den Verkehr an der Gottfried-Disse-Straße umleitete, seien ihm spaßeshalber kurzfristig Handschellen angelegt worden.

Hochzeitsgesellschaft beobachtet Sprengung von Mäuerchen aus

Etwa eine halbe Stunde harrte die gesprengte Hochzeitsgesellschaft auf einem Mäuerchen auf und wartet auf die Sprengung des Panzerschrecks. Dieser wurde laut Tim Nolden, Pressesprecher der Stadt Euskirchen, bei Sondierungsarbeiten unter einer Rasenfläche zwischen Südstraße und Eifelring entdeckt.

Genauer gesagt wurden laut Nolden zunächst Anomalien im Boden entdeckt. Bei der anschließenden Untersuchung habe sich herausgestellt, dass es sich um einen funktionsfähigen Sprengkopf eines Panzerschrecks aus dem Zweiten Weltkrieg handelt.

Das Bild zeigt das frisch getraute Ehepaar, das für die Kamera posiert. Ein Teil der Hochzeitsgäste sitzt im Hintergrund auf einer Mauer.

Trotz der Evakuierung wegen der Sprengung war die Hochzeitsgesellschaft bester Laune.

Alle Anwohner, die im Radius von 100 Metern um den Fundort herum leben, mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen - oder eben den Sekt Sekt sein lassen. Die Evakuierung habe problemlos funktioniert, berichtete ein Mitarbeiter des Ordnungsamts.

Auch die Sprengung des Kampfmittels funktionierte problemlos. Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hatten die Panzerfaust in den Boden eingegraben und sie dort mit einem lauten Knall gesprengt. Unmittelbar danach konnte auch die Hochzeitsgesellschaft wieder zurück, um eine echt explosive Hochzeit zu feiern. 

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