DrogenfundPolizei stürmt eine Cannabis-Plantage bei Euskirchen und nimmt zwei Männer fest

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In weißen Kunststoffanzügen begutachten die LKA-Experten die Funde. Zahlreiche Gefäße mit Cannabispflanzen, Stromleitungen und Luftschläuche sind zu sehen.

Die Experten des Landeskriminalamtes untersuchen die Drogenplantage in der Halle.

Die Polizei hat eine große Cannabis-Plantage in Euenheim ausgehoben. Zwei Männer wurden bei der Erstürmung des Grundstücks festgenommen.

Für die beiden Männer, die sich am Dienstag um kurz vor 15 Uhr auf einem Grundstück an der Alten Landstraße in Euenheim aufhielten, kam der Zugriff der Polizei wie aus heiterem Himmel. Von ihnen unbemerkt hatte ein starkes Kontingent der Euskirchener Polizei und einer Einsatzhundertschaft das weitläufige Grundstück umstellt.

Dann gab Einsatzleiter Ulrich Linden den Befehl, das Grundstück zu stürmen. Mit einer Ramme wurde das Holztor an der Alten Landstraße aufgebrochen. Von der anderen Seite des von außen nicht einsehbaren Grundstücks, das an die B266 grenzt, verschafften sich die Polizisten über Leitern Zugang.

Zwei Transporter der Polizei sind aufs Grundstück gefahren. Polizisten stehen bereit für die Durchsuchung.

Nach der Festnahme der beiden Männer beginnen die Polizisten mit der Durchsuchung des Areals.

Auf dem Grundstück konnten sie die beiden Männer, die im Verdacht stehen, zu einer Tätergruppe zu gehören, die in einer Halle auf dem Grundstück eine Drogenplantage betrieben hat, widerstandslos festnehmen. Sie wurden zur Polizeiwache nach Euskirchen gebracht.

Hinter dem weißen Tor der Halle wurden die Polizisten fündig. Sie entdeckten eine nach Einschätzung einer Polizeisprecherin relativ professionell betriebene Drogenplantage mit mehreren Hundert Cannabispflanzen.

Der Diensthundeführer schickt den belgischen Schäferhund auf die Suche nach Drogen.

Der Diensthundeführer aus Euskirchen bereitet Odin, einen der Rauschgiftspürhunde der Polizei, auf die Suche nach versteckten Drogen auf dem Areal vor. Der belgische Schäferhund ist auch darin ausgebildet, versteckte Datenträger zu finden.

Das Grundstück an der B266 in Euenheim, das nach Auskunft des Euskirchener Kriminaloberrats und Kripochefs Ulrich Linden von einer Tätergruppe angemietet worden ist, kennt wohl jeder Autofahrer, der, von Wißkirchen kommend, in die Kreisstadt fährt. Vor der abbruchreifen Mauer stand jahrelang ein Bäckerwagen, an dem Einpendler gerne stoppten. Auf dem Grundstück befand sich früher der Saal einer Gaststätte.

Das Grundstück in Euenheim wurde  über Wochen hinweg observiert

Nach Hinweisen hatten die Euskirchener Fahnder das Grundstück über Wochen hinweg observiert. Dann waren sie ihrer Sache sicher. Dort musste sich eine Drogenplantage befinden. Nach einem Durchsuchungsbeschluss der Staatsanwaltschaft Bonn kam es dann am Dienstag zum Zugriff.

Neben den Euskirchener Beamten und der Einsatzhundertschaft kamen auch die Diensthundeführer der Euskirchener Polizei mit ihren Rauschgiftspürhunden zum Einsatz. Sie hatten die Aufgabe, die Halle und das übrige Grundstück nach bereits produzierten Drogen zu durchsuchen.

Mehrere Polizeiwagen sind auf der Straße geparkt.

Der Bereich der Alten Landstraße wurde durch die Polizei für den Zugriff abgeriegelt.

Darin ist der neun Jahre alte belgische Schäferhund Odin ein absoluter Experte. Seiner trainierten Nase entgeht nichts. Wie der Diensthundeführer nach dem Einsatz erklärte, erschnüffelt Odin aber nicht nur Rauschgift. Er ist auch speziell darin geschult, versteckte Datenträger aufzuspüren. 

Auch Vertreter des Landeskriminalamtes waren im Einsatz. Den Experten in den weißen Kunststoffanzügen kam die Aufgabe zu, Spuren zu sichern und mögliche Funde chemisch und biologisch einzuordnen.

Zu den Personalien der beiden festgenommenen Männer konnte die Polizei bis Redaktionsschluss lediglich sagen, dass sie nach ersten Erkenntnissen ausländischer Herkunft seien. Die Durchsuchungen zogen sich geraume Zeit hin und wurden mit größter Vorsicht durchgeführt, da niemand wusste, welche Gefahren von den elektrischen Leitungen ausgingen, mit denen die Plantage versorgt wurde.

Die Sicherstellung der Cannabispflanzen und den Abbau der umfangreichen Plantagentechnik übernahmen Helfer des Technischen Hilfswerks aus Euskirchen.

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