Euskirchener FriedwaldBestattungen im Hardtwald bald möglich – Beisetzungen in biologischen Urnen

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Matthias Laufer, Geschäftsführer der Friedwald GmbH (v.l.), Bürgermeister Sacha Reichelt und Forstamtsleiter Christoph Böltz unterschreiben den Kooperationsvertrag zur Anlage eines Friedwaldes im Hardtwald in Euskirchen.

Schon bald werden Bestattungen im Euskirchener Hardtwald möglich sein

Durch die Anlage eines Friedwalds im Hardtwald sollen rund 34.000 naturverbundene Bestattungsplätze bereitgestellt werden.

Die letzte Ruhe unter Bäumen und Moos finden – das soll bald im Hardtwald möglich sein. Zwischen Stotzheim, Kirchheim, Kirspenich und Kreuzweingarten stellt der Landesbetrieb Wald und Holz 80 Hektar des insgesamt 200 Hektar großen Waldes für die Anlage eines Friedwaldes zur Verfügung. Den Kooperationsvertrag haben Matthias Laufer, Geschäftsführer der Friedwald GmbH, Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt und Forstamtsleiter Christoph Bolz am Montag unterschrieben.

Beisetzungen in biologisch abbaubaren Urnen

Die Bestattungskultur habe sich in den vergangenen Jahren gewandelt, sagte Reichelt. Immer mehr Menschen entschieden sich für die naturverbundene Bestattungsform. Der Friedwald in Bad Münstereifel-Iversheim sei beinahe vollständig ausgelastet, fügte Bölz hinzu. Und bald müssten die Menschen aus Euskirchen und Umgebung nicht mehr weit rausfahren, um die Ruhestätte ihrer Angehörigen in der Natur zu besuchen, so Reichelt.

Rund 34.000 Plätze soll es laut Laufer im Hardtwald geben. Das Gebiet werde aber nicht eingefriedet und erst nach und nach erschlossen. „Wir möchten, dass der Wald Wald bleibt“, stellte Laufer klar. Daher würden die Menschen in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt.

Waldbestattungen im Hardtwald ab 2024 möglich

Am Baum gebe es nur kleine Plaketten, darauf die Baumnummer und – sofern erwünscht – eine Tafel mit dem Namen des oder der Beigesetzten. Außer der münzengroßen und genormten rindenfarbenen Aluminium-Plakette sei keine Dekoration vorgesehen. Größere Verabschiedungsveranstaltungen sollen nicht stattfinden.

Der Baum, so Laufer, sei ein lebendiger Grabstein, die Grabpflege übernehme die Natur. Den alternativen Friedhof bekämen andere Wald-Besucher gar nicht unbedingt mit, wenn sie nicht ganz bewusst darauf achteten. Die Kosten für den Platz im Friedwald rangierten zwischen 530 und 2890 Euro – je nachdem, für welche Ruhestätte sich die Angehörigen entschieden, also für einen Platz oder einen eigenen Baum. Beisetzungen im Hardtwald können Laufer zufolge ab 2024 stattfinden.

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