Euskirchen könnte wieder ein zweites Freibad bekommen, wenn die Thermengruppe Josef Wund ihr Großvorhaben in die Tat umsetzt.
FreizeitanlageFreibad, Spaßbad, Hotel: Therme Euskirchen soll wachsen

Die Stadt Euskirchen befasst sich mit Erweiterungsplänen der Therme Euskirchen, deren Kern das Palmenparadies ist.
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Die Therme Euskirchen soll deutlich wachsen. Noch besteht die Anlage im Kern aus Palmenparadies, Großsauna und Sportbad. Nun plant der Betreiber, die Thermengruppe Josef Wund, eine Erweiterung im großen Stil. Die Stadt Euskirchen muss dafür ihren Flächennutzungsplan ändern und einen Bebauungsplan aufstellen. Die ersten Beratungen stehen am 7. Juli im Ausschuss für Umwelt und Planung auf der Tagesordnung.
Den Unterlagen ist zu entnehmen, dass das Unternehmen, das mit der jetzigen Ausrichtung in erster Linie Erwachsene anspricht, neue Nutzergruppen erschließen will – „insbesondere Familien mit Kindern“, wie der städtische Fachbereichsleiter Thorsten Sigglow schreibt. Gelingen soll dies mit einem Familienbad mit Rutschen und weiteren „spaßorientierten Angeboten“. Auch ein Freibad ist geplant.
Die Investoren planen auch ein Hotel am Standort Euskirchen
Zum Konzept gehören darüber hinaus zusätzliche Ruhebereiche, Liegezonen und Flächen für Gesundheitsanwendungen. Hinzu kommen „Komplementärnutzungen“, so die Darstellung: ein Hotel, Shops und gastronomische Angebote.
Für die Erweiterung sind hauptsächlich knapp 10 Hektar vorgesehen, die sich unmittelbar an die bestehende Therme anschließen, und zwar auf der Nordseite, also in Richtung Erlenhof. Dort wollen die Investoren auch ein Freibad platzieren. Es soll nach Sigglows Angaben unabhängig von der Therme sein. „Geplant sind eine öffentliche Nutzung und humane Preise“, sagte am Mittwoch auf Anfrage Bürgermeister Sacha Reichelt (CDU). Vorbild wäre demnach das Sporthallenbad in der Therme, zu dem für einen recht geringen Tarif der Zutritt möglich ist, ohne dass man den Eintritt für das Palmenparadies zahlt.
Das Freibad am Euskirchener Keltenring war 2007 geschlossen worden
Würde das Vorhaben in die Tat umgesetzt, gäbe es in Euskirchen – wie es bis zur Schließung des Bades am Keltenring 2007 der Fall war – wieder ein zweites Freibad neben dem Waldfreibad an der Steinbachtalsperre, das seit der Flut 2021 allerdings ebenfalls nicht mehr zur Verfügung steht. Die Stadt lässt es derzeit sanieren und umbauen.
Zu den Gesamtplänen der Wund-Gruppe wollte sich Reichelt vorerst nicht äußern. Dies gilt auch für die Investoren. Man befinde sich in einer frühen Planungsphase und könne noch keine detaillierten Informationen veröffentlichen, teilte Marketing-Teamleiterin Melinda Atzori dieser Zeitung mit.
Ideen zur Vergrößerung des Standorts sind im Übrigen schon so alt wie die Therme selbst – sogar noch älter, wenn man es genau nimmt: Bereits vor der Eröffnung im Dezember 2015 war von einem Rutschenbad als künftiger zusätzlicher Attraktion und von einem Hotel die Rede gewesen. Der plötzliche Tod von Firmengründer Josef Wund, Corona und die Flut jedoch ließen die Expansionsvorhaben erst einmal in der Schublade verschwinden.