Nach Glasfaser-AusbauFlamersheimer sind sauer wegen Stolperfallen auf Straßen und Wegen

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Ein Mann kniet an einer Fräskante in einer Straße, die eine Gefahrenquelle für Radfahrer sein kann.

Gefahrenquelle für Radfahrer: Über die Fräskanten in der Straße Kleine Höhle in Flamersheim, auf die keine Bake hinweist, ärgert sich der Stadtverordnete Michael Kau schon seit Wochen.

Glasfaser-Ausbau ist eine feine Sache - die Folgen der Baustellen auf Straßen und Wegen verärgern jedoch die Flamersheimer.

Der Ausbau des Glasfasernetzes sorgt in Flamersheim für Verdruss. Nicht, dass jemand etwas gegen schnelles Internet oder stabiles WLAN hätte. Nein, viele Dorfbewohner ärgern sich darüber, wie die seit Oktober 2022 im Ort tätige Firma ihre zahlreichen Baustellen hinterlässt.

Der Stadtverordnete Michael Kau (CDU) trug die Beschwerden kürzlich im Euskirchener Tiefbauausschuss an die Verwaltung weiter. Fachbereichsleiter Bernd Kuballa organisierte eine Begehung, an der neben einem seiner Mitarbeiter und Kau vier Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Telekom teilnahmen, in deren Auftrag das Bauunternehmen im Einsatz ist.

Gehwegplatten und Pflastersteine sitzen locker

Wo es nötig ist, soll die Firma nun nachbessern, erklärte Kuballa anschließend auf Nachfrage. An einigen Stellen sei aber auch Geduld gefragt. Unabhängig davon stehe die Stadtverwaltung „weiterhin im ständigen Austausch“ mit der Telekom „und ist so oft wie möglich vor Ort“, fügte der Fachbereichsleiter hinzu.

Kau zeigte dieser Zeitung jetzt in der Speckelsteinstraße und in der Pützgasse eine Reihe von Aufbruchstellen, die nach dem Abschluss der Tiefbauarbeiten unsachgemäß verschlossen wurden. Die Folgen sind locker sitzende Gehwegplatten und Pflastersteine, deutlich zu breite Fugen oder auch Fugen, in den das Füllmaterial fehlt, etwa an der Einfahrt zum Gelände der Grundschule. „Das sind nur einige wenige Beispiele. Davon gibt es noch viel mehr“, sagte Kau.

Die Probleme in Flamersheim haben schon im Winter begonnen

Gefährlich seien Höhenunterschiede zwischen Steinen und Platten, ergänzte er. Im Dorf habe kürzlich die Geschichte von einer Frau die Runde gemacht, die an einer derartigen Stelle umgeknickt und gestolpert sei. Schon im Winter, so Kau, hätten sich Flamersheimer beschwert, dass sie auf dem Gehweg, der durch das unsachgemäße Verschließen der Aufbruchstellen uneben geworden sei, Probleme beim Schneeräumen hätten.

Besonders ärgerlich findet er die Zustände in der Straße Kleine Höhle. Dort bilden Fräskanten in der Fahrbahn eine ernsthafte Gefahrenquelle für Radfahrer. „Die Firma hat noch nicht einmal Baken aufgestellt, um die Verkehrsteilnehmer zu warnen. Das ist jetzt schon seit sieben Wochen so. Und in ein paar Tagen kommen die Fahrradfahrer auf der Euskirchener Burgenfahrt hier entlang.“

Die betroffenen Bereiche sollen nun intensiver kontrolliert werden

Michael Kau ist der Meinung, dass die Stadt sich nicht gefallen lassen sollte, wie das Tiefbauunternehmen mit ihren Flächen umgehe. „Die Schäden müssen direkt moniert werden. Das ist viel sinnvoller, als der Firma später hinterherzurennen.“ So hatte Kau sich sinngemäß auch schon im Bauausschuss geäußert. Kuballa pflichtete ihm jetzt bei: Er habe seinen zuständigen Mitarbeiter angewiesen, die bezeichneten Bereiche intensiver zu kontrollieren, um nicht erst im Nachgang mögliche Schäden oder „Schlechtleistungen“ zu beanstanden.

Darüber hinaus erklärte Kuballa, man habe bei dem Ortstermin mit der Telekom festgehalten, dass das Bauunternehmen Teilbereiche, in denen Fugenmaterial fehle, „nachsanden“ müsse. An Stellen, an denen Gehwegplatten zu hoch lägen, müsse erneut die Rüttelplatte zum Einsatz kommen.

Wann die Schäden beseitigt werden, steht noch nicht fest

Ein Telekom-Sprecher bestätigte diese Vereinbarung auf Anfrage der Redaktion und ergänzte: „Alle Bauarbeiten der beauftragten Tiefbauer werden sowohl in Intervallen durch die Telekom als auch anschließend final durch das Tiefbauamt kontrolliert.“ Die Frage, wann die Schäden behoben würden, beantwortete er nicht.

Wo Asphaltarbeiten ausstünden, sollten die Flamersheimer sich in Geduld üben, erklärten Kuballa und die Telekom. Zum einen müssten noch die Glasfaserkabel in die verlegten Leerrohre eingeblasen werden. Zum anderen würden die Einzelmaßnahmen „koordiniert und gesammelt durchgeführt“. Dies deshalb, weil Kleinstmengen von den Asphaltmischwerken, wenn überhaupt, nur zu horrenden Preisen geliefert würden, erklärte der Fachbereichsleiter .

Die Deutsche Telekom wies auch darauf hin, dass sie Kritik, Anregungen und Fragen der Anlieger an dem Infomobil entgegennehme, mit dem sie jeden Dienstagnachmittag in Flamersheim sei. „Zudem wird die Baumaßnahme vor Ort von zwei unserer Techniker kontinuierlich begleitet.“ Sie seien auch Ansprechpartner der Bevölkerung.

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