Am Keltenring wurde eine Tafel mit dem Motto „Euskirchen steht zusammen“ angebracht. Es ist die zweite ihrer Art in der Kreisstadt.
SolidaritätstafelEuskirchener setzen ein Zeichen für Toleranz

Die zweite Solidaritätstafel mit dem Slogan „Euskirchen steht zusammen“ soll am Keltenring als Signal für Gleichstellung, Vielfalt und Antidiskriminierung dienen.
Copyright: Cedric Arndt
Herkunft, Religion oder Sexualität können nach wie vor Auslöser von Hass und Ausgrenzung sein – trotz des Grundgesetzes. „Der Rechtsruck in der Politik ist leider auch auf der Straße zu spüren“, sagt Winfried Kubitza-Simons vom Queeren Stammtisch Euskirchen: „Wir haben daher schon im Mai, am internationalen Tag gegen Homophobie, beschlossen, ein sichtbares Zeichen gegen diese Entwicklung und für mehr Zusammenhalt zu setzen.“ Seitdem prangt in der Innenstadt ein mehrere Quadratmeter großes Schild mit der Aufschrift „Euskirchen steht zusammen“ mit den Logos von Vereinen und Organisationen, von Kreis und Stadt Euskirchen.
Die zweite Euskirchener Solidaritätstafel hängt am Keltenring
„Uns war schnell klar, dass es nicht bei dieser einen Aktion bleiben würde. Darum stehen wir heute zum zweiten Mal zusammen, um eine unserer Solidaritätstafeln zu präsentieren“, ergänzte Kubitza-Simons, als das Symbol der Vielfalt jetzt am viel befahrenen Keltenring installiert wurde.
„Bis vor Kurzem hing hier noch das McDonalds-Logo, doch diese Sache war mir deutlich wichtiger“, betonte Stefan Kunz, der für die Finanzierung der Mauer, an der die Tafel ihren Platz hat, verantwortlich ist. „Freiheit sollte doch eigentlich für alle Bürger gleichermaßen gelten. Und was gibt es Schöneres als einen Regenbogen, um die Vielfalt der Menschen zum Ausdruck zu bringen?“
Euskirchener Stefan Kunz sieht die Tafel als gewollte Provokation
Zudem, so Kunz, sehe er es als gewollte Provokation jenen gegenüber, die damit weniger anfangen können oder wollen: „Heutzutage kann man mit so einem Regenbogen ja schnell das Blut einiger Menschen zum Kochen bringen. Die Tafel zeigt, dass wir trotzdem oder vielleicht gerade deswegen hinter der Freiheit für alle stehen.“
Die positive Resonanz auf die erste Tafel hatte den Verantwortlichen Mut gemacht: Daher soll die zweite nicht die letzte bleiben. „Viele Menschen, die auf dieses Projekt aufmerksam geworden sind, haben uns angeboten, auch ihre Hauswände nutzen zu dürfen“, so Kubitza-Simons: „Diese Unterstützung von privater, von städtischer Seite und durch den Kreis hat uns bestärkt. Sie inspiriert uns, auch künftig farbenfrohe und sympathische Signale in unsere Stadtgesellschaft zu tragen, um für Gleichstellung, Vielfalt und Antidiskriminierung einzustehen.“