Euskirchen – Johannes Winckler ist erwartungsgemäß zum Ersten Beigeordneten der Stadt Euskirchen gewählt worden. In der Ratssitzung am Dienstag erhielt er 39 von 48 Stimmen. Die breite Mehrheit folgte damit dem Vorschlag von Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU). Winckler tritt die Nachfolger von Thomas Huyeng an, der am 1. Oktober als Dezernent zur Stadt Hagen gewechselt ist.

Winckler ist noch Erster Beigeordneter in Meckenheim. Zuvor, bis 2008, war der Jurist Referent des Euskirchener Landrats Günter Rosenke. Seine achtjährige Dienstzeit in Euskirchen beginnt am 1. Januar 2013.

Der 41-jährige gehört zu den 26 Männern und Frauen, die sich auf den Beigeordnetenposten beworben hatten. Drei kamen in die engere Auswahl, darunter auch Klara Kiermeir, Abteilungsleiterin im Landratsamt Freising (Bayern). Sie entpuppte sich in der Ratssitzung als Favoritin der SPD-Fraktion, konnte in geheimer Abstimmung aber nur neun Stimmen auf sich vereinen.

Keine Plateauschuhe

SPD-Sprecher Josef Schleser hatte argumentiert, Kiermeir und Winckler seien gleich gut qualifiziert. Unter dieser Voraussetzung solle man die Frau unter den beiden Aspiranten ins Amt wählen. Damit handelte sich Schleser eine Belehrung durch Bürgermeister Friedl ein. Wären beide Kandidaten tatsächlich gleich gut qualifiziert, „wären wir aus rechtlichen Gründen gezwungen, die Dame zu nehmen“, so Friedl. Nach Ansicht des Verwaltungsvorstandes sei jedoch Winckler besser geeignet.

Die Sprecher der übrigen Fraktionen schlossen sich Friedls Vorschlag an. Winckler bedankte sich nach seiner Wahl für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. „Ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Dabei schließe ich auch die SPD ein. Sie hat ja auch mir gewisse Qualitäten nicht abgesprochen.“

Auch Friedl hatte die Lacher auf seiner Seite. Nachdem beim Gratulieren der Größenunterschied zwischen ihm und dem lang aufgeschossenen Johannes Winckler deutlich geworden war, sagte der Bürgermeister: „Glauben Sie nicht, dass ich mir nun Plateauschuhe zulegen werde.“

Winckler wird im Rathaus unter anderem für die Bereiche Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Feuerwehr, Bildung, Soziales sowie Kultur und Sport zuständig sein.