Vier-Tage-WocheDonnerstags beginnt bei der Volksbank Euskirchen das Wochenende

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Die Zentrale der Volksbank Euskirchen an der Bahnhofstraße.

Seit Jahresbeginn gibt's in der Volksbank Euskirchen die Vier-Tage-Woche.

Nach fünf Monaten zieht die Volksbank Euskirchen eine erste Bilanz zur Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Was derzeit bundesweit diskutiert wird, ist bei der Volksbank Euskirchen inzwischen Alltag: die Vier-Tage-Woche – und das, ohne dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Abstriche beim Gehalt machen müssen. Seit Beginn des Jahres schallt der Wunsch „Schönes Wochenende“ bereits donnerstags gegen 18 Uhr durch die Filialen.

Die Entscheidung zur Einführung der Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich hätten sich sein Vorstandskollege Marc Güttes und er nicht leicht gemacht, so Vorstandsvorsitzender Hans-Jürgen Lembicz: „Aber nach knapp fünf Monaten können wir sagen: Es war die richtige Entscheidung.“

Euskirchener sehen ein Rezept gegen den Fachkräftemangel

Zum einen helfe es beim Kampf um die besten Köpfe, in dem sich die Kreditinstitute zum Beispiel mit dem Öffentlichen Dienst (etwa Finanzamt) befänden – Stichwort: Fachkräftemangel. „Es hat nur zwei Mini-Stellenausschreibungen gebraucht, und wir haben 14 neue Mitarbeiter gefunden“, so Lembicz. Auch bei den bereits etablierten Beschäftigten komme die Senkung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 35 Wochenstunden gut an. Zumal diejenigen, die für mehr Geld mehr arbeiten möchten, das tun könnten.

Zupass komme dem Kreditinstitut, dass die Filialen freitags ohnehin nur bis mittags geöffnet waren. Nun sind sie freitags ganz geschlossen, was die Kunden aber offenkundig nicht störe, wie der Vorstandschef erklärte: „Wir haben nicht eine Beschwerde erhalten.“ Die Kolleginnen und Kollegen, die freitags arbeiten möchten, so Lembicz, könnten dies im Telefonservice tun, der weiterhin freitags von 8 bis 16 Uhr zur Verfügung stehe.

Für die Vorstandsmitglieder gilt die neue Regelung nicht

Nicht zu unterschätzen seien die Einsparungen an Energiekosten in den Geschäftsräumen sowie die Verringerung des CO2-Ausstosses, etwa weil die Beschäftigten nicht zur Arbeit fahren müssten.

Für die beiden Vorstandsmitglieder gilt die neue Arbeitszeitregelung allerdings nicht. Doch auch sie wissen die Neuerung zu schätzen: Der Freitag diene nun zum Abarbeiten liegengebliebener Unterlagen oder Mails, ohne dass das Tagesgeschäft sie so daran hindere wie an den Öffnungstagen, berichten Lembicz und Güttes. Und fürs sonstige Führungspersonal gilt es freitags anzutreten, wenn eine Sitzung anstehe.

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