Nach TraktorunfallWestnetz stellt bei Kleinvernich provisorischen Strommast auf

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Auf dem Feld bei Kleinvernich hat der Notstrommast seine Arbeit aufgenommen.

Auf dem Feld bei Kleinvernich hat der Notstrommast seine Arbeit aufgenommen.

Weilerswist/Zülpich – So ganz passt der Mast nicht ins Bild – aber das dürfte den Menschen in Weilerswist, Zülpich, Teilen des Rhein-Erft-Kreises und Vettweiß ziemlich egal sein. 65.000 Menschen waren am vergangenen Donnerstag von dem mehrstündigen Stromausfall betroffen. Ein 16-jähriger Junglandwirt war aus noch ungeklärter Ursache mit einem Traktor gegen einen Strommast bei Kleinvernich gefahren, der infolge der Kollision abknickte. Der 16-Jährige und zwei Insassen eines Auto, das in die auf der Landstraße liegende Leitung gefahren war, wurden verletzt. Zudem löste der Strom zwei kleinere Flächenbrände aus.

Keine Woche später hat die Westnetz einen Notstrommast an der K11 aufgestellt und bereits in Betrieb genommen. Er sieht anders aus als die, die auf dem Rest der Trasse stehen. Für den etwa 30 Meter hohen Mast ist es keine Premiere. „Er war bereits in Rheinland-Pfalz im Einsatz“, berichtet Edith Feuerborn, Sprecherin der Westnetz für das Regionalzentrum Westliches Rheinland.

Mobile Betonelemente stabilisieren

Für die Stabilität des Mastes sorgen mobile Betonelemente, die nach Angaben Feuerborns jeweils zweieinhalb Tonnen wiegen. Zudem sorgen die 110.000-Volt-Leitungen für weitere Stabilität. „Die Kollegen haben schnell und effektiv ein Baukastensystem aufgebaut, um die Menschen wieder sicher mit Strom zu versorgen“, so Feuerborn. Der neue Mast steht einige Meter vom alten Fundament entfernt. Ein Problem für die Stromleitungen sei das nicht, so Feuerborn.

Der Pressesprecherin zufolge wird das Provisorium etwa drei Monate am Netz bleiben. „Dann soll der neue Mast – wenn alles passt – aufgestellt werden“, so Feuerborn. Mit temporären Stromausfällen müssen Weilerswister, Zülpicher und Co. nach Angaben von Westnetz nicht rechnen. „Das Umschalten auf den dann neuen Mast wird unbemerkt vonstatten gehen“, versichert Feuerborn.

Zwei Wochen dauert das Aufstellen

Das entsprechende Material werde in den kommenden Tag bestellt. „Die letzten zwei Wochen des Drei-Monate-Zeitrahmens brauchen wir zum Aufstellen des Mastes“, so die Pressesprecherin. Jedes Detail habe seine Zeitspanne. Natürlich hänge der Zeitplan auch von etwaigen Lieferengpässen ab.

„Die Hauptsache ist, dass alle Kunden wieder am stabilen Stromnetz hängen. Die Arbeiten in Kleinvernich sind wirklich sehr gut gelaufen“, so Feuerborn. Beide 110.000-Volt-Stromkreise seien am Netz. Der Kunde bekomme nichts davon mit, von welchem Mast er gerade seinen Strom ins Haus geliefert bekomme.

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Etwa 80 Westnetz-Mitarbeiter waren in den vergangenen Tagen damit beschäftigt, die Stromversorgung wiederherzustellen. Alle Privatkunden und alle Unternehmen seien wieder am Netz. Ein Notstromaggregat sei infolge des Unfalls nicht im Einsatz. Die Versorgung sei über Netzumschaltungen sichergestellt worden.

Zu den Kosten könne sie sich nicht äußern, berichtete Feuerborn im Gespräch mit dieser Zeitung: „Weder zu Kosten, die durch den Unfall entstanden sind, noch zu den Kosten für den neuen Mast.“ In diesem Bereich sei man noch in der Ermittlungsphase. Von einem hohen sechsstelligen Euro-Betrag allein für den Mast kann nach Informationen dieser Zeitung aber ausgegangen werden.

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