Naturschutz in WeilerswistAngehende Landwirte suchen Blühpaten für große Wiese

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Bald schon soll das Feld ein bunt blühendes Paradies für Insekten, Bienen und Schmetterlinge werden.

Weilerswist-Kleinvernich – Noch sieht man nichts auf dem Acker am Ortsrand der Ortschaft Kleinvernich. Aber lange wird es hoffentlich nicht mehr dauern, und das Fleckchen Erde wird sich in ein buntes, hübsch anzusehendes und vor allem summendes, brummendes Paradies verwandelt haben.

Hintergrund ist das Projekt „Bürger.Bauer.Blume.Biene.“, mit dem Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Agrarwirtschaft in Köln-Auweiler gemeinsam mit der Bevölkerung für die Artenvielfalt eintreten wollen. Insgesamt 13.000 Quadratmeter Fläche stehen hierfür zur Verfügung – das größere Feld in Kleinvernich, ein kleineres in Baesweiler in der Städteregion Aachen.

15 regionale Blühpflanzen eingesät

Eingesät wurde auf beiden Feldern eine ausgewählte Blühmischung: Über 15 regionale Pflanzen, darunter Sonnenblumen, Klatschmohn und Schwedenklee, sollen den optimalen Lebensraum für Bienen, Insekten und andere Tiere bieten. Was es jetzt noch braucht, damit die dort eingebrachte Saat auch aufgehen kann, ist Regen.

Begleitet wird das Projekt der 16 Schüler und zwei Schülerinnen aus der Unterstufe „Ackerbau“ von Lehrer Manuel Sasse. Er unterrichtet die Schulfächer „Markt und Wirtschaft“ sowie „Natur- und Umweltschutz“ und freut sich, Inhalte beider Fächer bei der Umsetzung des Projekts „Bürger.Bauer.Blume.Biene.“ miteinander verknüpfen zu können.

Bürger und Landwirte miteinander verknüpfen

Seinen Schülerinnen und Schülern wird auf diese Weise ermöglicht, praktische Erfahrungen im Bereich Direktvermarktung von Ökodienstleistungen zu machen. „Und sie sind alle mit großem Interesse bei der Sache“, sagt Sasse. Erklärtes Ziel der Klasse ist aber auch, Bürger und Landwirte wieder mehr miteinander ins Gespräch zu bringen und über sogenannte Blühpatenschaften gemeinsam an einem Strang ziehen zu lassen.

Denn Natur- und Umweltschutz ist den angehenden Landwirten ein persönliches Anliegen. „Neben unserer Kernaufgabe, hochwertige Lebensmittel zu produzieren, haben wir uns das Ziel gesetzt, mehr Fläche für den Artenschutz bereitzustellen“, heißt es auf dem Flyer, den die Klasse hat drucken lassen.

50 Cent pro Quadratmeter

Verteilt wird er seit einigen Wochen in und rund um die Ortschaften, in denen die Felder liegen, aber auch in der City von Köln und insbesondere auf dortigen Wochenmärkten. Die Resonanz ist durchweg positiv, etliche Blühpatenschaften konnten bereits vermittelt werden. Dabei kann man für nur 50 Cent pro Quadratmeter das Projekt zur Artenvielfalt unterstützen.

Blühpaten gesucht

Weitere Informationen zum Projekt „Bürger.Bauer.Blume.Biene.“ erhält man telefonisch unter 0157/33933477, auf Facebook und Instagram sowie per E-Mail.

Die Patenschaft wird für eine Saison übernommen und muss sich auf mindestens zehn Quadratmeter Fläche beziehen. Über verschiedene Social-Media-Kanäle kann man sich über die Fortschritte des Projekts „Bürger.Bauer.Blume.Biene“ informieren und auch Steckbriefe zu den dort wachsenden Blühpflanzen finden.

Einnahmen dienen nur der Kostendeckung

Die Einnahmen, die über die Vergabe der Patenschaften generiert werden, dienen den Agrarschülern allein zur Deckung entstandener Kosten, allen voran der Pacht für die beiden Felder. „Wir sind glücklich über jeden, der sich beteiligt“, sagt Sasse, der auch betont, dass die Flächen darüber hinaus nicht durch EU-Prämien gefördert werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Pflegearbeiten müssen die Schülerinnen und Schüler in den nächsten Monaten dort nicht leisten – im Gegenteil: Die entstehenden kleinen Ökosysteme sollen bestenfalls in Ruhe gelassen werden. Möglicherweise wird die Klasse die Blühflächen aber Imkern anbieten, deren Bienenvölker dort zweifelsohne voll auf ihre Kosten kommen können. 

KStA abonnieren