Einmalig in NRW30 Bäume müssen an der K3 bei Schwarzmaar wegen des Blausiebs gefällt werden

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Das Bild zeigt einen Baum an der K3, der mit roter Farbe markiert worden ist. Er muss gefällt werden.

An der K3 zwischen Groß-Vernich und Schwarzmaar sind viele Bäume krank. Mindestens 30 müssen gefällt werden. Ersetzt werden sie zunächst nicht.

Vielen Bäumen entlang der K3 zwischen Groß-Vernich und Schwarzmaar geht es nicht gut. Das Ausmaß des Blausieb-Befalls ist in NRW einmalig.

Das Blausieb. Noch nie gehört? Das Insekt wird auch Kastanienbohrer genannt und bereitet den Bäumen entlang der K3 zwischen Groß-Vernich und Schwarzmaar gerade große Probleme. 

Nach Angaben des Kreises Euskirchen müssen entlang der 2,3 Kilometer langen Allee etwa 30 der insgesamt 257 Bäume, vor allem Berg- und Spitzahorn, spätestens bis zum Herbst gefällt werden. Das geht aus einer entsprechenden Vorlage des Kreises für den Nachhaltigkeitsausschuss hervor.

K3 bei Schwarzmaar: Blausieb-Befall außergewöhnlich hoch

Aufgefallen ist der „erhebliche Insektenbefall“, wie es in der Vorlage heißt, bei einer der vielen regelmäßigen Kontrollen des Pflanzenschutzdienstes. Wie der Kreis mitteilt, existiert derzeit kein wirksames Mittel gegen den heimischen Nachtfalter.

Durch die isolierte Lage der Allee in einer weitgehend ausgeräumten Agrarlandschaft konnte sich der Falter dem Kreis zufolge ausschließlich entlang der Baumreihen der Allee ausbreiten. Der Befall in der Allee wird als ungewöhnlich hoch beschrieben und wurde in dieser Intensität vorher in NRW nicht registriert, so die Verwaltung.

Erstmal werden bei Weilerswist keine neuen Bäume gepflanzt

Mit den Fraßschäden aus dem Insektenbefall erhöht sich besonders das Risiko von Astausbrüchen in den Altbäumen. Die Fraßgänge der Raupe stellen Eintrittspforten für sekundäre Schaderreger dar, wie Pilze, Bakterien und andere Insekten.

Durch die allgemeine Lage der Bäume an einer gut frequentierten Kreisstraße, die als Zufahrt für Kies- und Asphaltwerke dient, sind die Bäume zusätzlich mechanischen Beschädigungen und Streusalz ausgesetzt. 

Folgende Vorgehensweise ist laut Kreis geplant:

  • Fällung der stark beeinträchtigten Altbäume
  • Entnahme der abgebrochenen und zu stark zerstörten Jungbäume
  • Wundbehandlung an Jungbäumen durch Aufschneiden und Säubern der Fraßgänge
  • Bestimmung der jetzigen Befallsintensität
  • Sobald es das Insekt zulässt: Nachpflanzung der ausgefallenen Linden, für die der Kreis einst Fördermittel erhalten hat

Grundsätzlich sollen alle Nachpflanzungen mit mehreren unterschiedlichen Baumarten erfolgen. Deshalb seien Absprachen und Genehmigungen notwendig, da die Förderrichtlinie des Landes in der Regel die Verwendung nur der Baumarten vorsehe, die bereits das Bild der Allee bestimmen. 

Aufgrund der Förderrichtlinien des Landes NRW ist der Kreis verpflichtet, gefällte Bäume zu ersetzen. Davon will der Kreis aber Abstand nehmen. Die Gründe: Zu viele Bäume sind vom Blausieb befallen und die Entwicklung des Nachtfalters sei nicht abzusehen. Nach Rücksprache mit der Bezirksregierung Köln sei deshalb die Nachpflanzung vorläufig ausgesetzt worden, heißt es vom Kreis.

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