Zülpich – „Hotti“ sitzt zwischen Baumaterial und Schutt auf einem Barhocker – inmitten seiner zukünftigen Event-Location, dem „Music-Kultur und Nightlife“ an der Bergheimer Straße in Zülpich. Kurz gibt er den Bauarbeitern Anweisung, sein Ton ist freundlich. „Der Eingang wird verändert und vergrößert. Dadurch gibt es kein Gedränge, und die Leute stehen bei Regen im Trockenen“, berichtet der 53-Jährige, der mit richtigem Namen Horst Blum heißt.

Wo jetzt noch eine Großbaustelle ist, wo einst das „Zülpicher Steffi“ untergebracht war, will „Hotti“ am 23. Oktober die Tore zu seiner ersten Event-Nacht öffnen. Hier sollen sich die Gäste auf 440 Quadratmetern unter einem, in Air-Brush-Technik gefertigten, fluoreszierenden 3D-Sternenhimmel amüsieren.

Horst Blum, der aus Kall kommt, setzt auf klare, übersichtliche Strukturen – und dennoch auf ausgeklügelte Details. „Die Decke hängen wir mit Tüchern ab, und die Wände werden in Steinoptik gestaltet“, berichtet er. Rundbögen an der Wand sollen wie Fenster wirken. Gemalte 3D-Landschaften sollen den Eindruck entstehen lassen, man blicke in die Weite. Auch die Raucher werden nicht vom Geschehen ausgeschlossen: In den beheizten Wintergarten wird das Geschehen von drinnen über einen Monitor übertragen.

Vom Schreiner zum Disco-Betreiber

Seit rund 30 Jahren gestaltet und betreibt Horst Blum Diskotheken. „Eigentlich begann alles ganz solide“, so der 53-Jährige. Er absolvierte eine Schreinerlehre, danach folgten eine Ausbildung zum Industriekaufmann sowie eine Ausbildung im Brauereiwesen und schließlich noch eine Lehre zum Grafiker. Eine recht abenteuerliche Kombination, die jedoch für sein späteres Leben wie geschaffen sein sollte. Er rief die Großraumdiskothek „Megapark und Weilerswister Steffi“ ins Leben und betrieb sie fünf Jahre lang. Auf Mallorca baute er für die Vox-Sendung „Goodbye Deutschland“ die Diskothek „Karussell“ im Auftrag von Partysänger Markus Becker in den Partystadl „Zum roten Pferd“ um.

Und jetzt eine Diskothek in Zülpich? Das Wort Diskothek hört „Hotti“ nicht so gerne: „Wir sprechen nicht das ganz junge Publikum an, sondern Menschen zwischen 25 und 45“, erklärt er. Er nennt diese Zielgruppe „Event erfahren“, leitet daraus auch seinen hohen Anspruch an Ambiente und Personal ab.

Samstags sollen Musik und Tanz für die Zielgruppe „Ü30“ auf dem Programm stehen, aber auch kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder Kleinkunst kann sich „Hotti“ durchaus in seinem Lokal vorstellen. Nach der Eröffnung am Freitag, 23. Oktober, steht bereits ein weiterer Termin fest. Am Samstag, 31. Oktober, wird Halloween gefeiert. (ces/pp)

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