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„Es fährt kein Zug nach Irgendwo“Theaterverein „Lampenfieber“ zeigt neues Stück in Zülpich

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Die Schauspielerinnen und Schauspieler der Gruppe Lampenfieber stehen vor einer Bühnenkulisse.

Seit 35 Jahren begeistern die Hobbyschauspieler der Theatergruppe Lampenfieber ihr Publikum mit humorvollen Auftritten.

33 Stücke hat die Gruppe in unterschiedlichen Besetzungen seit der Gründung des Vereins vor 35 Jahren aufgeführt.

Nervös hatte sich Helga Hettmer in der Niederelvenicher Dorfhalle umgeschaut. „Hoffentlich kommen ein paar Zuschauer“, hatte sie geflüstert, bevor sie sich wieder auf ihre Rolle konzentrierte. 35 Jahre liegt dieser Abend zurück – noch immer steht die Hobbyschauspielerin mit dem Theaterverein Lampenfieber auf der Bühne. Die Begeisterung ist ungebrochen. Und die Sorge, ob ihre Aufführungen Anklang finden, ist unbegründet: Inzwischen füllt das kleine Team an sieben Abenden den großen Saal.

„Damals haben wir noch im Wohnzimmer von Gerda Nolden geprobt, die den Verein ins Leben gerufen hat. Es ist wirklich toll und erfüllt mich auch ein wenig mit Stolz zu sehen, wie sich die Gruppe seitdem entwickelt hat und dass wir unserem Publikum ein wenig Freude bereiten können“, so Hettmer: „In Zeiten, in denen so viele schlimme Dinge passieren, ist es besonders wichtig, wieder einmal lachen zu können.“  33 Stücke haben die Schauspieler in unterschiedlichen Besetzungen seit der Gründung des Vereins aufgeführt.

In Zeiten, in denen so viele schlimme Dinge passieren, ist es besonders wichtig, wieder einmal lachen zu können.
Helga Hettmer

Obwohl die Vorbereitungen rund ein halbes Jahr in Anspruch nehmen, sei die Vorfreude auf jede neue Rolle ungebrochen, betonte Thomas Kreuz. „Einmal pro Woche versammeln wir uns zu den Proben. Sobald uns die Bühne im Dorfsaal zur Verfügung steht, sind wir fast jeden Tag im Einsatz.“ Das Team, bestehend aus Männern und Frauen im Alter zwischen 18 und 72 Jahren, sei dabei zu einer echten Einheit zusammengewachsen: „Wir sind so unterschiedliche Typen, folgen jedoch alle einer Leidenschaft. Selbst jene, die nicht mehr aktiv auf der Bühne stehen, unterstützen uns im Hintergrund weiter.“

Von der Maskenbildnerin über das kleine Technikteam bis hin zum vereinseigenen „Caterer“, der die Truppe bei den Proben mit Kuchen versorgt, seien deutlich mehr Menschen beteiligt, als auf der Bühne zu sehen sind. Bei ihrem neuen Stück mit dem Titel „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ verschlägt es die Akteure durch eine Zugpanne an einen Provinzbahnhof der 1960er-Jahre. Überfordert von der Situation und den Versuchen, mit dieser Krise umzugehen, stolpern sie von einem Chaos ins nächste.

Auch das Bühnenbild sorgt für Begeisterung

Dabei zeugen nicht nur die Darstellungen der Charaktere, sondern auch das Bühnenbild an sich von der Begeisterung der Beteiligten. Verschimmelte Tapeten, an den Wänden klebende Kaugummis und viele weitere Details bieten den Zuschauern viel zu entdecken. „Schon allein die 300 Kilo schwere Telefonzelle auf die Bühne zu heben, hat das gesamte Team in Anspruch genommen“, so Thomas Kreuz lachend:

„Der Aufwand zahlt sich aber spätestens dann aus, wenn wir unser Publikum für eine kurze Zeit vom Alltag ablenken können, und hoffentlich gelingt uns das auch dieses Mal.“ Die Aufführungen von „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ finden in der Niederelvenicher Dorfhalle statt. Am 24. und 25. März, am 31. März und 1. April beginnen die Auftritte um 19.30 Uhr. Zusätzlich findet am Sonntag, 26. März, ab 17 Uhr eine Nachmittagsvorstellung statt. Der Eintritt kostet 15 Euro. (ca)

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