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SchützenfestStefan Classen sichert sich die Königswürde in Schwerfen

3 min
Eine Abordnung der Schützen postiert sich zum Gruppenbild mit dem neuen Schützenkönig von Schwerfen.

Mit dem 121. Schuss krönte sich Stefan Classen (5.v.l.) zum neuen Schützenkönig von Schwerfen.

Die drei Anwärter auf die Königswürde lieferten sich einen spannenden Wettbewerb auf dem Schwerfener Schützenplatz.

Nach und nach fehlten selbst Heinz-Josef Lennartz langsam die Worte, mit denen der Moderator am Montagabend das Geschehen auf dem Schwerfener Schützenplatz beschreiben sollte. Schon zum wiederholten Mal hatte er den voraussichtlich letzten Schuss angekündigt – und noch immer hielt sich der Königsvogel entgegen allen Erwartungen im Schussfang fest.

Jeder Treffer brachte das hölzerne Ziel bedrohlich ins Schwanken und immer wieder fielen große Teile zu Boden, doch eine Entscheidung war noch nicht gefallen. Längst war ein spannender Dreikampf zwischen Thomas Pitten, Birgit Krause und deren Lebensgefährten Stefan Classen entbrannt, und jeder Gang zum Schießstand konnte der Letzte sein.

Mit dem 121. Schuss fiel der Vogel schließlich von der Stange

Als schließlich Stefan Classen zum 121. Schuss Maß nahm, war er der letzte, der das Ergebnis zu Gesicht bekam. „Um das Gewehr war noch zu viel Rauch und ich konnte nicht sofort sehen, was passiert war. Bei dem lauten Jubel konnte ich mir aber schon denken, dass ich es endlich geschafft habe.“

Sofort bahnte sich die neue Majestät einen Weg durch die Gratulanten, um als erstes ihrer Partnerin in die Arme zu fallen, die trotz Niederlage ein glückliches Lächeln im Gesicht trug. „Mir ist ganz egal, wer von uns König wird, Hauptsache wir können wieder gemeinsam als Königspaar auftreten“, freute sich Birgit Krause.

Der neue Schützenkönig wird von zwei seiner Bruderschaftskollegen auf die Schultern genommen.

Nach seinem Sieg ließen die Schützenbrüder ihren neuen König Stefan Classen hochleben.

Nach der Karnevalssession 2023/2024, in der sie als Prinz und Prinzessin über ihr närrisches Volk regierten, stehen sie nun bereits zum zweiten Mal im Mittelpunkt des Zülpicher Ortsteils. „Das fühlt sich ganz toll an. Genau wie bei der KG wollen wir das kommende Jahr aber nicht nur zu zweit, sondern als gesamter Verein genießen und freuen uns auf alles, was uns noch bevorsteht“, betonte der neue Schwerfener Schützenkönig.

Schießwettbewerbe auch bei der Schwerfener Schützenjugend

Die Freude auf dem Schützenplatz war auch bereits vor dem Königsschießen spürbar, als sich die Jugend bei ihren Wettbewerben ebenso spannende Gefechte lieferte. Neun Bambini stellten ihr Geschick am Lasergewehr auf die Probe, und mit dem 36. Schuss konnte sich Leni Sita als Siegerin durchsetzen. Bei den Schülerprinzen erzielte Julius Pitten mit dem 77. Schuss gegen zehn Mitbewerber den entscheidenden Treffer, und Fiona Stadler sicherte sich mit dem 30. Schuss den Titel der Jungschützen-Prinzessin gegen sieben weitere Teilnehmer.

„Wir alle können auf unsere Jugendarbeit sehr stolz sein“, lobte Bruderschafts-Schriftführer Hendrik Opgenorth. Bezirksjungschützenmeister Tobias Bergheim habe das Team um Thomas Pitten, Tatjana Opgenorth und Thorsten Bergheim aus diesem Grund auch erst kürzlich für sein Engagement für den Nachwuchs ausgezeichnet. „Mit wöchentlichem Training am Lasergewehr führen wir die Kinder schon früh an den Schießsport heran, und die große Beteiligung bei den Wettbewerben zeigt deutlich, dass dies der richtige Weg ist.“

Und nicht nur am Schießstand, sondern auch bei den Partys im Festzelt durften sich die Verantwortlichen an allen drei Tagen über ein volles Haus freuen, dessen Besucher sich selbst am regnerischen Sonntag ihre Feierlaune nicht vermiesen ließen. „Diese ausgelassene Stimmung ist vor allem unseren zahlreichen Helfern und Sponsoren zu verdanken, die so eine Veranstaltung überhaupt erst ermöglichen“, betonte Hendrik Opgenorth.

Emotional wurde es zum Abschluss des Schützenfestes am Montagabend. Neben der Freude über die neuen Majestäten mussten die Sebastianer Abschied von zwei langjährigen und verdienten Mitgliedern nehmen, die im vergangenen Jahr verstorben waren. „Ihre Ämter hatten Johannes Kursch und Franz-Josef Winkelhag bereits weitergereicht, und es war für alle sehr bewegend, dass Thomas Kursch seinen Vater als Präsident beerbt hat. Sie beide haben die Geschicke der Bruderschaft über Jahrzehnte mitgeprägt und werden uns auch weiterhin in bester Erinnerung bleiben.“