„Haben die zu tief ins Glas geschaut?“, fragen sich viele Menschen, nachdem sie die Bilder gesehen haben.
„Ach du liebe Güte“Ungewöhnliche Glasfaser-Verlegung in NRW sorgt für Fassungslosigkeit

Blick auf die Glasfaser-Schächte in Kempen.
Copyright: viersen.original@instagram
„Ohne Glasfaser keine Digitalisierung“, heißt es von den führenden Marktakteuren. Die NRW-Landesregierung verfolgt das ambitionierte Ziel, im Laufe des Jahrzehnts flächendeckende Glasfasernetze in Nordrhein-Westfalen zu erreichen. Die Bauarbeiten in den verschiedenen Städten und Landkreisen läuft auf Hochtouren – doch dabei läuft nicht immer alles rund.
Eine eher ungewöhnliche Glasfaser-Baustelle im Kreis Viersen im Westen von NRW sorgt derzeit für Aufsehen. Ein Video in den sozialen Netzwerken macht die Runde. Die Reaktionen sind mehr als eindeutig.
Video von Glasfaser-Baustelle aus Kempen geht viral
Eine Firma hat auf der Oedter Straße in Kempen aktuell Glasfaser-Kabelschächte gelegt. Über das Ergebnis wird jedoch über die Grenzen hinweg mit Hohn und Spott reagiert.
Ein Video auf Instagram mit Aufnahmen von der Baustelle geht derzeit viral. Über eine halbe Million Mal wurde der Post inzwischen bereits aufgerufen. Unter dem Beitrag tummeln sich die Kommentare – Lob gab es jedoch nur mit sehr ironischem Unterton.
„‚How to Glasfaser verlegen‘ – Satire aus dem Kreis Viersen“
„‚How to Glasfaser verlegen‘ – Satire aus dem Kreis Viersen“, heißt es zu dem Video auf Instagram. „So sieht also Hightech aus?“, fragt sich der Urheber des Kanals. Die Antwort folgt sogleich: „Danke für nichts!“
Wie sonst auch wurde in Kempen die Straße zunächst aufgeschlitzt und ausgehoben und die Rohre für die Glasfaser darin verlegt. Auf den Bildern jedoch zu sehen, dass die Glasfaser-Schächte anschließend nicht wie üblich mit Füllmasse verschlossen wurde.
Video aus Kempen zeigt ungewöhnliche Glasfaser-Schächte
Aus unbekannten Gründen griff man in Kempen zu einem völlig neuartigen Verfahren. Die Firma verlegte rote Ziegel und graue Betonplatten.
Eigentlich wird beim Glasfaser-Ausbau das sogenannte Trenching-Verfahren verwendet, bei dem der schmale Schlitz mit grauem Füllmaterial verfüllt wird. In Kempen verschloss man die Schlitze jedoch vorübergehend mit Backsteinen.
Da die Schlitze nie komplett gerade verlaufen, macht das Ergebnis einen sehr provisorischen und unprofessionellen Eindruck. Die Backsteine fliegen nur so durcheinander.
Reaktionen auf Glasfaser-Verlegung in Kempen – Stadt reagiert
„Ach du liebe Güte, unfassbar!“, kommentiert eine Userin. Ein anderer kommentiert amüsiert: „Ich finde den neuen Fahrradweg super.“ Eine weitere Userin fragt: „Ist das Kunst oder kann das weg?“, und fügt einen Tränen-lachenden Emoji hinzu.
Die Stadt zeigt sich über das Ergebnis auf der Glasfaser-Baustelle in der Oedter Straße nicht amüsiert. „Die Stadt Kempen ist über diese Weise der Verlegung und Verfüllung auch in keiner Weise erfreut“, teilte ein Pressesprecher der Stadt auf Nachfrage mit.
Glasfaser-Unternehmen nimmt Maßnahme in Schutz
Der Glasfaser-Ausbau geschehe nicht im Auftrag der Stadt, allerdings sei nach der Beendigung der Maßnahme der Ursprungszustand wiederherzustellen, so die Stadt weiter.
Das Unternehmen Deutsche Glasfaser hält dagegen: „Es handelt sich um eine ordnungsgemäße, verkehrssichere, provisorische Verschließung, da zu einem späteren Zeitpunkt an bestimmten Stellen für die Hausanschlüsse die Verschließung wieder geöffnet werden muss. Das gehört zum normalen Bauprozess.“