Heimat-CheckBergheim ist eine Kreisstadt im Aufbruch

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Das Einkaufszentrum soll bald auch einen gültigen Bebauungsplan erhalten.

Bergheim – Die Kreisstadt will es wissen. Sie ist im Aufbruch, zumindest will sie es unbedingt sein. Keine andere Stadt im Kreis wagt sich an so viele Baustellen gleichzeitig. Das Einkaufszentrum ist kurz vor der Fertigstellung, die Innenstadt soll komplett auf den Kopf gestellt und die Fußgängerzone erneuert werden, und auch Quadrath-Ichendorf, größter Siedlungsschwerpunkt im Stadtgebiet, steht vor großen Veränderungen dank millionenschwerer Investitionen.

Stadtentwicklungskonzept bis 2035

So viele Projekte sind es, die gleichzeitig betreut werden müssen, dass das Planungs- und Baudezernent mehr als ausgelastet ist. „Wir arbeiten auf Hochtouren“, sagt Dezernentin Claudia Schwan-Schmitz. Die Stadt hat sich erst vor kurzem Ziele gesetzt. Langfristige bis zum Jahr 2035 mit dem Stadtentwicklungskonzept, mittel- und kurzfristige mit den Innenstadtkonzepten für die Fußgängerzone und Quadrath-Ichendorf.

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Auch der Siedlungsschwerpunkt Nieder- und Oberaußem soll noch an die Reihe kommen. Demnach sollen bis 2026 rund 30 Projekte allein in der Innenstadt umgesetzt werden. Gesamtvolumen für das Bergheimer Zentrum: knapp 22 Millionen Euro. Dazu zählt etwa die Erlebbarmachung der Erft und die Attraktivierung der Stadtmauer, auch die Grüne Lunge und der Platz vor dem Aachener Tor sind in die Planungen mit einbezogen.

Lebenswerter soll die Stadt werden, die längst ausgekohlten Tagebaue im Herzen Bergheims sollen im Stadtbild ganz in Vergessenheit geraten, die rekultivierten Flächen sollen Erholungssuchende locken, die Innenstädte aufgewertet werden. „Wir wollen Bergheim attraktiver für Neubürger machen“, sagt Bürgermeister Volker Mießeler. Platz für neue Bergheimer wurde und wird gerade im Kölner Speckgürtel auf dem Gebiet der Kreisstadt geschaffen – Fliesteden und Glessen sind bereits kräftig gewachsen, in Glessen entsteht nun nach Ratsbeschluss ein weiteres größeres Wohngebiet am Ortsrand.

So stark sind die Zuwächse im gesamten Stadtgebiet, dass die Verwaltung arge Not hat, ausreichend Kindergartenplätze zu schaffen. Provisorien überbrücken die Zeit bis zum Bau neuer Kitas. Das schulische Angebot wiederum ist breit: Es gibt zwei Gymnasien, zwei Realschulen, eine Haupt- und eine Gesamtschule sowie zwölf Grundschulstandorte im gesamten Stadtgebiet, dazu kommen noch die Förderschule Jakob van Gils, die Musikschule La Musica, die Volkshochschule und die Abendschule. Auch hat Bergheim ein Krankenhaus in zentraler Lage zu bieten.

Personennahverkehr nicht optimal

Auch wegen der Zersplitterung Bergheims in 14 umliegende Stadtteile gilt der Öffentliche Personennahverkehr als nicht optimal. In den Randlagen hat man zu den Abendstunden schlechte Karten, wenn man ohne eigenes Fahrzeug wegkommen oder heimkehren möchte.

Die Aussicht, dass in einigen Jahren die S-Bahn auf der Erftstrecke verkehren könnte, macht Hoffnung auf eine bessere Anbindung zumindest der an der Schiene gelegenen Orte von Quadrath-Ichendorf über Bergheim, Zieverich und Paffendorf bis Glesch.

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