Krefeld vor Abstieg, Saweljew: „Werden weiter kämpfen”

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Krefeld – Die Krefeld Pinguine stehen nach 31 Jahren Erstklassigkeit vor dem Abstieg aus der Deutschen Eishockey Liga. Trotz des hart erkämpften 3:2 (2:1, 0:0, 0:1) nach Verlängerung gegen den direkten Konkurrenten Schwenninger Wild Wings am Dienstag kann der zweimalige Meister bereits am Mittwochabend vorzeitig als erster DEL-Absteiger seit 2006 feststehen. Wesentlich realistischer als die meisten der 2534 frenetisch feiernden Fans nach dem Sieg in der letzten Sekunden der Verlängerung gegen Schwenningen schätzte Geschäftsführer Sergej Saweljew die Chancen der Pinguine nun ein.

„Wir hätten drei Punkte gebraucht, um noch mehr an die Rettung glauben zu können”, sagte der in Lettland geborene 25 Jahre alte Russe. Durch den verpassten Sieg in der regulären Spielzeit sammelten die Krefelder nur zwei statt drei möglicher Punkte und Schwenningen kam zu einem Zähler anstatt leer auszugehen.

Dadurch muss Krefeld nun schon am Mittwoch im nächsten Nachholspiel beim Titelaspiranten Mannheim gewinnen, um die vage theoretische Chance auf den Klassenverbleib weiter zu wahren. „Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir werden weiter kämpfen”, meinte Saweljew.

Allerdings benötigen die Krefelder aus ihren letzten drei Hauptrundenspielen bis zum Sonntag noch drei Siege. Und die Pinguine treten noch zweimal gegen Mannheim an, das in Bill Stewart seit Montag einen neuen Trainer nach der Trennung von Vorgänger Pavel Gross hat und besonders motiviert sein dürfte. Gleichzeitig müsste Schwenningen oder der Drittletzte Iserlohn alle Spiele verlieren. Die Sauerländer sind am Freitag Gegner Krefelds.

„Alle haben uns schon lange abgeschrieben, aber wir sind noch im Rennen. Wir werden weiter kämpfen. Das ist einfach unsere Aufgabe”, sagte Saweljew, der sich für den wahrscheinlichen Fall des Abstiegs den Gang vor das DEL-Schiedsgericht offen hält. Obwohl in dieser Spielzeit etliche Spiele wegen der Coronavirus-Pandemie ausgefallen sind, die Teams am Vorrunden-Ende eine unterschiedliche Anzahl von Spielen absolviert haben werden und deshalb der Punkte-Quotient über die Platzierung entscheidet, wird erstmals seit 16 Jahren wieder ein Absteiger ermittelt. 2006 waren die Kassel Huskies zuletzt sportlich abgestiegen. Die Pinguine halten die Regelung angesichts der Corona-Umstände indes nicht für gerecht.

© dpa-infocom, dpa:220330-99-725239/3 (dpa)

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