Am Freitagabend wurde der prächtige Bau feierlich eröffnet. An diesem Wochenende ist schon mal sehr viel los.
EröffnungAb sofort ist Burscheids neues Kulturforum etwas für jeden

Im Außenbereich fehlt noch ein bisschen was, trotzdem feierte man am Freitagabend einen großen Festakt.
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Die ersten Töne gehörten Silke Hamburger und Ursula Schrage am Steinway-Flügel. Und: Es klang gut, sogar sehr gut. Womöglich eine Sorge weniger für Dirk Runge. Der Bürgermeister gestand, dass ihn dieser besondere Anlass am Freitagabend auch „ein bisschen nervös“ macht. Er erinnerte daran, wie im Januar 2023 im damaligen Haus der Kunst um letzte Fragen zum Umbau in ein Kulturforum gerungen wurde. „Bei fünf Grad Celsius“ – wohlgemerkt drinnen.
Danach ging es los mit der Baustelle. Und den steigenden Kosten. Auch deshalb bedankte sich Burscheids Bürgermeister ziemlich ausführlich bei Nordrhein-Westfalens Bau- und Heimatministerin Ina Scharrenbach. Ihr Haus steuerte 7,7 Millionen Euro zu dem Projekt bei und war damit der eigentliche Ermöglicher.

Bürgermeister Dirk Runge hatte mit Danksagungen viel zu tun.
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Die Ministerin gab das Lob zurück. Das Kulturforum sei „ein Statement“ und müsse nun Teil der Stadt werden. In diesem Zusammenhang hatte Scharrenbach ein Begehr: „Ich wünsche Ihnen viel Dur.“ Und, was das Geld aus ihrem Haus angehe, sagte sie, man könne nur fördern, was in den Städten entwickelt werde. „Einen Wackler“ gab es weder im Ministerium noch im Burscheider Rathaus.
Aufgelockert wurde die Einweihung vom Duo „Herbert und Hotchkiss“. Dass die beiden aus Wermelskirchen kommen, war natürlich ein Statement. Burscheids Kulturforum soll keine Konkurrenz werden zur „Katt“, der Kattwinkel’schen Fabrik, sondern das Kulturprogramm der Region ergänzen.
Reimar Molitor, Geschäftsführer der Regionale 2025 und damit ein wichtiger Motor des Projekts, hatte besonders viel Vergnügen. Seine Mutter hatte ein Modegeschäft in Burscheid – so etwas verbindet natürlich ganz besonders. Erfreulich sei, dass der Bau ein entscheidender Teil einer eines Tages „runderneuerten Innenstadt“.

Thomas Hohnl und Thomas Kottek von der Sparkasse beraten Sandra Molinaro.
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Der Schöpfer des „Statements“, Architekt Wolfgang Krenz, war an diesem großen Einweihungsabend sehr berührt. Das riesige Portal sei „sicherlich frech“, Teil einer Vision, „die ich natürlich hatte“. Er erinnerte sich an 300 Baubesuche, denn „dieses Projekt ist mein Herzprojekt“.
Für den Festakt am Freitag musste man eine Einladung haben. Aber das ist die Ausnahme. In Zukunft soll das Kulturforum in Burscheid neben dem Rathaus ein Ort für alle werden. Als Joanna Kischka, die den neuen kulturellen Leuchtturm der Stadt managt, kurz nach 18 Uhr auf die große Bühne trat, war eine erste Etappe geschafft. Und zwar eine wichtige. Die Leichlingerin, die vor rund einem Jahr die halbe Stelle in der Burscheider Stadtverwaltung angetreten hatte, musste – oder durfte – zunächst ein Konzept für das neue Haus entwickeln.
Manches war zwar durch Burscheids bundesweit renommierte Orchester vorgegeben. Aber der Orchsterverein Hilgen und die Musicalische Academie lassen noch eine Menge Platz für anderes. Kischka hat sich für einen relativ bunten Mix entschieden, aber auch einen Schwerpunkt gefunden: Weltmusik.

