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Bilanz„Burscheid Live“ macht Minus beim Altstadtfest

Lesezeit 3 Minuten
Laura van den Elzen auf der Bühne

Laura van den Elzen (am Mikrofon) gehörte zu den Stars des Altstadtfestes.

Organisator Uwe Graetke sieht Probleme bei Finanzen und Personal.

Von einer gemischten Gefühlslage spricht Uwe Graetke nach dem Altstadtfest. Die siebte Auflage am Wochenende vom 13. bis 15. Juni sei zwar ein Publikumserfolg gewesen. Aber es habe sich auch gezeigt, wie schwierig Finanzierung und Organisation einer Veranstaltung in dieser Größenordnung inzwischen sei. Unterm Strich stehe ein Minus von rund 2000 Euro, so der Vorsitzende des Vereins „Burscheid Live“. Dabei seien die Gagen der Künstler moderat gewesen – und der Verein habe wiederum 30 finanzielle Unterstützer gehabt.

Aber die Anforderungen der Stadtverwaltung würden immer größer, und es zeige sich auch, dass die Besucher im Schnitt weniger Geld ausgäben. Das führe zu „geringeren Einnahmen bei den Standgebühren bei gleichzeitigen Preissteigerungen bei vielen Ausgabepositionen“, so Graetke: „Wir möchten gerne alle seit unserer Vereinsgründung ins Leben gerufene Veranstaltungen auch weiterhin auszurichten, aber es muss für uns auch finanziell und personell machbar sein.“

Drei Veranstaltungen vor Weihnachten abgesagt

Zwar habe Bürgermeister Dirk Runge für mehr Unterstützung gesorgt, „doch bei der derzeitigen Entwicklung wird dies auf Dauer nicht ausreichen“. In Burscheid werde „leider weiterhin verkannt, dass unser Engagement neben der Förderung des Gemeinschaftslebens und der Vielfalt auch dem Stadtmarketing dient“, so der Vorsitzende. Schließlich trage der Verein erheblich dazu bei, „ein positives Image von Burscheid zu schaffen“. 

Im Moment sei es für „Burscheid Live“ noch keine Option, denselben Weg wie die Wirtschafts- und Werbegemeinschaft „Wir für Burscheid“ zu gehen: Sie werde in diesem Jahr kein „Kulinarisches Wochenende“, keinen Weihnachtsmarkt „Ä Tännschen – in the City“ und kein „Tannenbaumfest“ mehr ausrichten. „Wir haben Verständnis für die Entscheidung von WfB, die wir aber auch sehr bedauern“, so Graetke. Gerade der erst zweimal ausgerichtete Weihnachtsmarkt sei „eine große Bereicherung für die Stadt“ gewesen. Und das „Kulinarische Wochenende“ eine traditionelle Veranstaltung, die immer gut besucht war, „auch wenn zuletzt kein einziger Teilnehmerstand aus Burscheid dabei war“, so Graetke.

Seit Corona ist alles schwieriger

Wie schwierig es ist, Teilnehmer aus Burscheid zu finden, sehe der Verein auch bei den eigenen Veranstaltungen. „Die Bereitschaft zu einer aktiven Teilnahme mit Ständen ist leider seit Corona von Jahr zu Jahr zurückgegangen“, beklagt Graetke. Nur noch ein kleiner Kreis aus Burscheid mache regelmäßig bei den Veranstaltungen mit. Immer wieder heiße es von Vereinen und Institutionen, dass es zu wenig Helferinnen und Helfer gibt. Schulen und Kindergärten anzusprechen, habe er inzwischen aufgegeben, so der Vorsitzende von „Burscheid Live“. „Denn die Antwort ist immer dieselbe: kein Personal.“

Aber auch im eigenen Verein gebe es zu wenige Aktive. Umso erfreulicher sei beim „Altstadtfest“ gewesen, dass der ehrenamtliche Flüchtlingshelfer Matthias Schneider mit zehn Geflüchteten aus Afghanistan, Syrien und Bangladesch tatkräftig beim Auf- und Abbau geholfen hätte. Mut mache auch, dass der Kreis der Spender, Sponsoren und Förderer weiterhin verhältnismäßig groß ist. In den vergangenen Wochen seien auch wieder viele Förderzusagen eingegangen.