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InnenstadtBei Burscheids neuem Einkaufszentrum gibt es Bodenprobleme

Lesezeit 2 Minuten
Brache an der Montanusstraße in Burscheid

Das einzige, was sich ändert, ist das Laub an den Bäumen. Seit eineinhalb Jahren hat sich nichts getan an der Montanusstraße. Der Investor wolle im August den Grundstein legen, heißt es jetzt.

Die Tiefgarage muss neu geplant werden, haben Untersuchungen des Untergrunds ergeben. Der Investor will trotzdem im August beginnen.

Seit mindestens einem Jahr fragen sich viele in Burscheid immer wieder, wann es denn losgeht auf der riesigen Brache an der Montanusstraße. Seit rund eineinhalb Jahren ist die Balkantrasse unterhalb des künftigen Einkaufs-, Praxen- und Wohnkomplexes gesperrt. Um Bauarbeiten zu ermöglichen. Getan hat sich seitdem nichts. Am Mittwoch veröffentlichte die Stadtverwaltung ein Update in Sachen „Montanusquartier“ – nach langem ergänzt um eine Äußerung des Essener Projektentwicklers Wierig und Schoo.

Einer der nun genannten Gründe ist gänzlich neu: Nachdem der Boden auf dem Areal zwischen Montanusstraße und Balkantrasse untersucht worden ist, müsse die Tiefgarage des Komplexes neu konzipiert werden. Die Statik „muss angepasst werden“, hieß es aus dem Rathaus. „Diese Änderungen wirken sich auf die Tiefbauarbeiten aus und machen eine erneute technische Prüfung erforderlich, bevor mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.“ 

Die Baugenehmigung kam später als gedacht

Zuvor hatte es nach Angaben aus dem Rathaus Verzögerungen gegeben, weil der Rheinisch-Bergische Kreis viel Zeit brauchte, um die Baugenehmigung für den Komplex zu erteilen, der Burscheids östliche Innenstadt stark verändern wird. Dies, so heißt es nun aus dem Rathaus, „führte zu fehlender Planungssicherheit, sodass nun die dem Vorhaben zugrundeliegenden Vertragsregelungen aufseiten des Investors neu verhandelt beziehungsweise verlängert werden müssen“.

Komplett infrage stehe das Montanusquartier aber nicht, lässt sich der Investor zitieren: „Wir sind weiterhin fest entschlossen, das Projekt wie geplant in Burscheid umzusetzen. Die Ergebnisse erfordern jedoch eine verantwortungsvolle Nachplanung. Unser Ziel bleibt es, im August mit den Bauarbeiten zu starten.“

Das wäre ein guter Termin: Mitte September ist Kommunalwahl, und der gesamte Stadtrat hat sich für die Ergänzung der Stadtmitte ausgesprochen. Auch für den amtierenden und sich um seine Wiederwahl bewerbenden, parteilosen Rathauschef Dirk Runge wäre es günstig, wenn auf dem Grundstück unweit der Stadtverwaltung noch vor der Wahl etwas passiert.

Kritiker an dem Projekt, das einen Edeka-Supermarkt mit Bäckerei, einen dm, Gastronomie sowie Praxen und Wohnungen beherbergen soll, finden sich nur außerhalb des Burscheider Stadtrats. Namentlich Karl-Ulrich Voss, der auch schon mal bei einer Bürgermeisterwahl angetreten war und auch diesmal in Erwägung zieht, anzutreten, stellt das Großprojekt immer wieder infrage. Er hält es für überdimensioniert, insbesondere was den Supermarkt angeht.