Das Programm war vielfältig. Bürgermeister Dirk Runge will weiter für das Thema werben.
PremiereDer erste Digitaltag in Burscheid stieß noch auf wenig Resonanz

Burscheids Bürgermeister Dirk Runge betonte im Sitzungssaal des Rathauses, wie wichtig die Digitalisierung der Verwaltung ist.
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Der Digitaltag ging schon um 9 Uhr los im Rathaus. In einem Vortrag der Verbraucherzentrale ging es um das Thema „Digitalen Nachlass frühzeitig regeln“. Anschließend informierte Armin Himmelrath von der Volkshochschule über das Thema „Fakenews – die Fälscherwerkstatt für Anfänger*innen“. Mit Tipps und Tricks für das Erkennen von Fakes. Leslie Himmen, die in Burscheid aufgewachsen ist, berichtete, wie erschreckend schwer es selbst für sie war, Falschmeldungen zu erkennen. „Das Thema ist total spannend und betrifft uns alle. Es hat sehr geholfen, sich damit auseinanderzusetzen“, sagte sie. Sie wünscht sich künftig mehr solcher Veranstaltungen – und dass mehr Menschen das Angebot annehmen. Bürger konnten sich beraten lassen, wie man zum Beispiel die BundID und die Ausweis-App benutzt. Sie öffenen den Zugang zu vielen digitalen Verwaltungsleistungen.
Auch für die Verwaltung ist das eine Chance, effizienter und bürgerfreundlicher zu agieren
Bürgermeister Dirk Runge betonte in seinem Vortrag die Bedeutung der Digitalisierung für die Stadt: „Alle Bereiche des Lebens sind nachhaltig davon betroffen. Auch für die Verwaltung ist das eine Chance, effizienter und bürgerfreundlicher zu agieren.“ Digitale Angebote wie das elektronische Anmelden in Burscheid, die Anforderung von Urkunden oder ein Antrag auf einen neuen Ausweis oder Reisepass sollen den Zugang zum Bürgerservice erleichtern und Wartezeiten verkürzen. „Die Verwaltung wird dadurch nicht unpersönlicher, sondern flexibler und schneller“, so Runge. Auch für die Mitarbeitenden bringe die Digitalisierung Entlastung, da Anträge künftig schneller bearbeitet werden könnten.
Pläne für die Zukunft
Peter Bay, Leiter des Burscheider Fachbereichs Dienste, Digitalisierung und Personalmanagement, gab einen Ausblick: Künftig könnten etwa ein digitales Beratungsbüro und weitere Automatisierungen durch Künstliche Intelligenz den Bürgerservice ergänzen. Schon jetzt seien aber viele Leistungen online verfügbar: Man kann sich elektronisch aus Burscheid abmelden oder ein Führungszeugnis beantragen. Auch Gewerbeangelegenheiten seien digital machbar. Und über das Ratsinformationssystem können sich Bürgerinnen und Bürger auf dem Laufenden halten, was politisch ansteht. Zum Beispiel Bauprojekte. Zum Abschluss gab es erneut einen Vortrag der Verbraucherzentrale: „Digitaler Selbstschutz – Aktuelle Abzockfallen im Internet“.
Trotz des vielfältigen Angebots fanden sich nur wenige Teilnehmende im Rathaus ein. Bürgermeister Runge und die Organisatoren hoffen, dass künftige Digitaltage mit mehr Werbung und gezielter Ansprache auch mehr Bürger erreichen. „Die Digitalisierung schreitet voran – und wir werden weiter daran arbeiten, alle mitzunehmen“, kündigte der Bürgermeister an. Der bundesweite Digitaltag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Digitale Demokratie: Mitreden. Mitgestalten. Mitwirken.“ Ziel ist es, digitale Teilhabe zu fördern und Menschen in die Lage zu versetzen, sich sicher und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen – ein Ziel, das auch in Burscheid weiter verfolgt werden soll.