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Inhaber muss nachbessernDrei Auflagen für alten Bahnhof in Burscheid

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Mohammed Charara darf den Biergarten erst öffnen, wenn keine Küchendünste mehr ins benachbarte Wohngebiet ziehen.

Mohammed Charara darf den Biergarten erst öffnen, wenn keine Küchendünste mehr ins benachbarte Wohngebiet ziehen.

Burscheid – Alle Tische sind eingedeckt, aber in der neuen Gastronomie im alten Bahnhofsgebäude an der Balkantrasse herrscht gähnende Leere. Nun ist auch der Biergarten verwaist. Inhaber Mohammed Charara hat von der Baubehörde des Kreises erst gestern die Baugenehmigung erhalten – unter drei Auflagen, die er nun erfüllen muss. Zwei Außentüren müssen so umgerüstet werden, dass sie sich nach außen öffnen lassen und damit Kriterien des Brandschutzes erfüllen. Charara muss belegen, dass die Statik stimmt und die Abluft der Küche muss geregelt werden.

Zerknirscht wirkte der Investor gestern, aber er machte auch keinen Hehl daraus, dass er von der Behörde nun mehrfach auf die Palme gebracht worden sei. Die Kreisverwaltung wiederum sieht es als Entgegenkommen, dass man auch Kompromisse eingeht. Beispielsweise müsste auch der Haupteingang Türflügel haben, die nach außen öffnen. Werden aber nun die Seitentüren umgerüstet, dann soll das vorerst genügen.

Beharrlich bleibt das Kreisbauamt beim Thema Biergarten. Es gab aus der Nachbarschaft eine Anzeige. Da die Küchendünste – allen voran vom Frittenfett – bei Gluthitze in die in der Nähe liegende Wohnbebauung zog, fühlten sich Nachbarn gestört. Charara zeigte gestern eine 3,30 Meter lange, teilweise noch verpackte Abluftanlage, die in der Küche liegt. Die Crux: Der Motor ist laut und so konzipiert, dass er außen liegt. „Ich will einen innenliegenden Motor, damit die Geräusche außen nicht zu laut werden“, sagt Charara. Nach der Anzeige sei er spontan zu den Nachbarn gegangen und habe um Verständnis gebeten. Die Anzeige sei zurückgezogen worden, sagt er. Wütend seien nun die Kunden, da sie auch den Biergarten nicht nutzen könnten.

Die Bilanz der ersten Tage ist indes laut Charara über alle Erwartungen gut. „Das ist ein Hotspot“, sagt er. Wiederholt habe das Bier nicht ausgereicht, die Gäste seien begeistert, bedankten sich. Auch mit dem Thema Parken, das offenbar auch bemängelt wird, kann Charara leben. „Die meisten kommen doch sowieso mit dem Rad.“ Noch am Donnerstag rüste der Schreiner die Türen um, die Unterlagen für die Statik könne er vorlegen. „Wir haben nichts verändert, keine Mauern rausgerissen“, sagt er. Ein paar morsche Balken habe man ausgetauscht. Mit der Denkmalbehörde sei man immer im Kontakt gestanden. Seinerseits ist der Inhaber aber skeptisch, ob er noch diese Woche öffnen kann. „Die Mängel werden mir scheibchenweise vorgehalten.“ 1200 Euro Bußgeld habe er bezahlt, weil er den Biergarten weiter öffnete. Angedroht würden ihm nun 7500 Euro. Erst wenn die Abluft geregelt sei, gebe es grünes Licht.

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