JahresrechnungBurscheid hat ein kleines Plus gemacht

Lesezeit 2 Minuten
Burscheids Stadtrat im Ausweichquartier, dem Schulungsraum der Feuerwache

Das Haus der Kunst ist eine Baustelle. Also tagt Burscheids Stadtrat vorerst im Schulungsraum der Feuerwache.

2022 war entgegen der pessimistischen Annahmen ein Jahr mit Überschuss, zeigt die Bilanz der Stadtverwaltung. 

Zwei Millionen Euro aus Umlagen für Kosten der Corona-Pandemie, eine weitere zur Beseitigung der Hochwasserschäden vom 15. Juli 2021: Die Bilanz der Stadt für 2022 ist durch erhebliche Sondereffekte gekennzeichnet. Die Gewerbesteuereinnahmen lagen mit gut 7,2 Millionen Euro um fast 1,7 Millionen über der Schätzung – erhebliche Nachzahlungen aus Vorjahren sind der Grund dafür. Daneben hat die Stadt 2022 deutlich weniger Geld für die Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten ausgeben müssen.

Andere Spareffekte sind schlicht darauf zurückzuführen, dass manches nicht umgesetzt werden konnte. Das betrifft den Innenstadt-Umbau im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts, aber auch eine teure Angelegenheit wie die Betonsanierung im Burscheider Bad. Auch der geplante Kauf der Innenstadtbeleuchtung wurde 2022 nicht umgesetzt, sodass auch kein neuer Investitionskredit aufgenommen werden musste. Insgesamt hatte die Stadt Ende 2022 Kredite für Investitionen mit einem Volumen von 27,7 Millionen Euro in den Büchern. Davon sind allerdings rund 21 Millionen den Technischen Werken zuzuordnen. 

Burscheids Etatführung unterscheidet sich von Leverkusen

Weil im Verlauf des Jahres immer genug Geld in der Kasse war, musste das Konto auch nicht für laufende Ausgaben überzogen werden. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Burscheider Haushaltsführung deutlich von der in der benachbarten Großstadt Leverkusen, die ihre laufenden Ausgaben zu großen Teilen aus Liquiditätskrediten bestreitet.

Der Blick in die Zukunft zeigt aber, dass es ohne Kredite nicht gehen wird. Das sei angesichts der deutlich gestiegenen Zinsen durchaus eine Belastung für Burscheid, steht im Jahresabschluss für 2022, der dem Stadtrat am Donnerstagabend vorgelegt wurde. Für das laufende Jahr kalkuliert Kämmerin Ulrike Detering mit einem Minus von rund zwei Millionen Euro. Da tut es gut, dass 2022 wider Erwarten mit einem kleinen Plus abgeschlossen wurde. Gut 127.000 Euro fließen in die Rücklage. Gegen diesen Vorschlag erhob sich im Stadtrat keinerlei Widerspruch. 

KStA abonnieren