Neue GasleitungNoch ruht die Baustelle am Wiembach
Burscheid – Nach wie vor liegt die Baustelle auf der Wiese am Ortseingang zu Burscheid still. Im September erwirkte der Kreis einen Baustopp, da der Bauherr, die Pipeline-Gesellschaft Open Grid Europe (OGE) dort ein Vlies ausgelegt und mit Bauschutt planiert hatte, ohne dass die Kreisbehörde beteiligt worden war.
Schrott soll direkt verarbeitet werden
Dort will die OGE mit Sitz in Essen einen Teil ihrer alten Gasleitung zu Schrott verarbeiten. Kreisweit gibt es unterschiedliche solcher Plätze auf Weiden und Äckern, die übergangsweise als Lagerplätze für alte Gasleitungen genutzt werden, die im Wechsel zur neuen Hochdruck-Pipeline ausgegraben werden. Alle Plätze, unter anderen in Atzlenbach oder Fettehenne in Leverkusen, sind Teil des Planfeststellungsbeschlusses und genehmigt, außer die Wiese in Dürscheid.
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Das Antragsverfahren wurde nachträglich eingeleitet und wie der Kreis auf Anfrage nun mitteilte, liegt der Bauantrag mittlerweile vor, sei allerdings noch nicht ganz vollständig. Das Genehmigungsverfahren laufe noch.
Plastikreste geraten ins Wasser des Bachs
Kritiker bemängelten, dass die Baustelle unmittelbar am Wiembach liege und Plastikreste aus dem Recyclingmaterial ins Wasser gelangen können. Open Grid will die Lagerplätze wegen des Bauablaufs in unmittelbarer Nähe zur Pipeline-Trasse anlegen. Damit käme man mit weniger Lkw-Verkehr während der Bauphase aus. Die Lagerplätze würden anschließend renaturiert, also in den Originalzustand zurückversetzt.
„Wir haben alle geforderten Unterlagen nachgereicht. Sobald uns die Genehmigung der Kreisverwaltung vorliegt, beginnen wir mit den Arbeiten auf dem Lagerplatz“, erklärte gestern OGE-Sprecher Helmut Roloff. „Aktuell stehen wir im Austausch mit Straßen NRW bezüglich der Verkehrssicherung auf der L 58. Das Verkehrssicherungskonzept ist Teil der Genehmigung.“
Abstimmungen mit der Bezirksregierung
Der größte Teil der Leitungsbaumaßnahmen liege allerdings nicht in der Verwaltungszuständigkeit des Kreises. Daher haben die Abstimmungen im Vorfeld überwiegend mit der Bezirksregierung Köln stattgefunden. „Die Frage der Baugenehmigungsbedürftigkeit für die Leitungsbaustelle ist rechtlich zudem sehr komplex und alles andere als eindeutig. Dennoch haben wir auf Anforderung des Kreises das Genehmigungsverfahren letztlich durchgeführt“, so Roloff. (mit rar)