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Brandgefahr in Leichlingen und BurscheidAlarmstufe Rot im Wald und am Bahndamm

Lesezeit 3 Minuten
Brand Kürten

Flächenbrand im bergischen Kürten, wo am Wochenende 7500 Quadrameter in Flammen standen.

Rhein-Berg – Eine glimmende Kippe, die achtlos aus dem Autofenster geworfen wird, Glutreste aus Grillfeuern, ein Funken aus einem vorbeifahrenden Zug oder eine Scherbe, die unter der sengenden Sonne zum Brennglas wird, reicht – und schon steht ein Wald, eine Wiese oder der Bahndamm in Flammen. Angesichts von Temperaturen von bis zu 40 Grad besteht in Leichlingen und Burscheid extreme Brandgefahr. Die Feuerwehren mahnen die Bevölkerung daher dringend zur Vorsicht.

Der Waldbrand-Gefahrenindex ist im gesamten Rheinland auf der zweithöchsten Warnstufe 4. „Der Index für Flächen- und Vegetationsbrände liegt am Dienstag sogar auf Warnstufe 5, was sehr hohe Gefahr bedeutet“, warnt die Freiwillige Feuerwehr Leichlingen. Daher gelte ein absolutes Verbot für offene Feuer und ein Rauchverbot in Wäldern und an Waldrändern. Rettungszufahrten müssen freigehalten werden.

7500 Quadratmeter in Flammen

Am Wochenende war es im bergischen Kürten bereits so weit: Auf einer Wiesenfläche bei Spitze entzündete sich Heu, das zum Trocknen auslag. 7500 Quadratmeter standen in Flammen. Das Feuer breitete sich in Windeseile derart aus, dass es auf zwei angrenzende Waldflächen auf Bergisch Gladbacher und Odenthaler Gebiet überzugreifen drohte.  Rund 60 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Sie wurden von Landwirten mit Traktoren und Güllefässern voller Teichwasser beim Löschen unterstützt.

Keine Grill- und Lagerfeuer

Auch Kreisbrandmeister Martin Müller-Saidowski machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. „Die Feuerwehren bitten alle Bürgerinnen und Bürger eindringlich darum, große Vorsicht walten zu lassen, das geltende Rauchverbot sowie das Verbot von offenem Feuer in Wäldern unbedingt zu beachten. Auch darf im Wald nicht gegrillt werden“, warnt er die Bevölkerung.

Kühe im Schatten

Auch Weide- und Haustiere bgrauchen jetzt viel Wasser und Schatten.

Autofahrerinnen und Autofahrer sollten ihren Wagen nur auf befestigtem Untergrund parken und nicht in Grünstreifen oder an den Waldrand fahren. Woran sich das Gras in Kürten-Spitze entzündet hat, ist nicht bekannt. Aber es genügt bei der akuten Trockenheit zurzeit der heiße Katalysator eines abgestellten Autos, um einen Flächen- oder Waldbrand auszulösen.

Amtstierarzt warnt vor Hitzschlag

Dass man keine Kinder oder Tiere im Pkw zurücklassen darf, auch nicht für kurze Zeit, sollte sich herumgesprochen haben. „Im Fahrzeug entstehen schnell Temperaturen von über 60 Grad“, erklärt der Kreisbrandmeister. Aber auch Tiere auf Weiden müssen vor den hohen Temperaturen geschützt werden. Das Veterinäramt des Rheinisch-Bergischen Kreises appelliert an alle Halter, auf ihre Haus- und Nutztiere zu achten. „Bei Weidetieren ist es jetzt besonders wichtig, dass ihnen ein ausreichend großer Schattenplatz und genug Wasser zur Verfügung stehen“, rät Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig, „auch kann es sinnvoll sein, die Tiere nur in den kühleren Abend- und Nachtstunden auf die Weide zu lassen.“

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Dies gelte nicht nur für Rinderherden, sondern auch für alle Haus- und Heimtiere, etwa Kaninchen oder Meerschweinchen, deren Stall und Gehege sich im Freien befinden. „Lieber einmal zu viel nachsehen, ob die Tiere noch im Schatten sind“, so Dr. Thomas Mönig. „Werden diese Tiere der Sonne ohne Schutz ausgesetzt, können sie ebenso einen Hitzschlag erleiden wie in parkenden Autos zurückgelassene Hunde, erklärt der Amtstierarzt. Betroffene Tiere sollten unverzüglich in den Schatten gebracht und bis zur tierärztlichen Behandlung mit feuchten Tüchern vorsichtig und langsam heruntergekühlt sowie mit Wasser versorgt werden. Auch Vögeln und Insekten könne bei Hitze geholfen werden, etwa durch flache Wasserschalen im Garten oder auf dem Balkon.

Wer Waldbrände oder Rauchentwicklungen entdeckt, sollte diese sofort über die Notrufnummer 112 melden.