Gastro-Tipp LeichlingenIn Diepental steckt der berühmte Cheesecake im Picknick-Korb

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Diepental Katering juh

Vor dem erneut renovierten Kiosk: (von links) Geschäftsführerin Jutta Kirberg,  Dace Wagner (Mitarbeiterin von Haus Diepental) und Marketing-Leiterin Simone Lenz.

Leichlingen – Seit mindestens 100 Jahren ist Diepental ein beliebtes Ausflugsziel in der Region. Schon 1921 eröffnete das erste Lokal am wenige Jahre zuvor erbauten Stausee. Generationen aus Leichlingen, Leverkusen und Burscheid sind hier Boot gefahren und haben gecampt.

Nach Jahren des Zerfalls brachte 2021 Kirberg Catering wieder Leben ins Tal. Mit dem in der Kölner Flora im Café „Dank Augusta“ bereits seit 2014 bewährten Konzept, einen Picknick-Korb statt klassischer Restaurantbedienung anzubieten, nahm sich Jutta Kirbergs Gastro-Firma des historischen Ortes an. Zentrum ist der nun erneut renovierte Kiosk mit Springbrunnen auf dem Dach. Aber auch Event-Terrasse, Rundgang, Panoramasaal und die rustikale Holzbar sind noch erhalten.

Was ist das Besondere an Ihrer Gastronomie?

Das Picknick-Konzept, das heißt, dass wir alles im Glas und in der Picknick-Tasche anbieten. Wir machen die Salate natürlich täglich frisch, aber der Apfelkuchen wird direkt im Glas gebacken und dann geht es darum, dass die Rezepturen passen. Wir haben ja früher Morsbroich gemacht und hatten da eine Gastronomie mit 15 Gault-Millau-Punkten und wir sind als Caterer ausgezeichnet. Hier hat unser Konzept natürlich etwas damit zu tun, dass es keine intakte Küchen-Infrastruktur gibt, deshalb passen wir das Angebot an.

Diepental See juh

Die Terrassen-Gastronomie ist wiederbelebt worden, der Umbau der Talsperre dauert noch einige Jahre.

Was kommt bei Ihnen auf den Teller oder vielmehr ins Glas?

Ganz beliebt sind die Kuchen. Für den American Cheesecake sind wir schon ein kleines bisschen berühmt. Grundsätzlich kalte und warme, süße und herzhafte Speisen, die auch zu dem Picknickgedanken passen: Nudeln, Kartoffelsalat, Frikadellen, auch ein Gulasch – alles „Lieblingsspeisen“. Das war der Gedanke, als wir das Konzept entwickelt haben.

Haben Sie viele Stammkunden?

Wir haben schon Gäste, die sehr regelmäßig kommen, die einfach diesen Platz lieben und ihm immer treu geblieben sind. Und man merkt, dass dieses Gebiet als Naherholungsgebiet etabliert ist und dass wir es über die Wiederbelebung der Gastronomie durchaus wieder nach vorne spielen. Wir sehen im Laufe des Sommers – wir sind ja dieses Jahr erst so richtig angekommen –, dass der Zuspruch sehr zunimmt. Wer hier wandert oder schwimmen geht, entscheidet sich auch oft, bei uns einen Kaffee zu trinken oder etwas zu essen. Freitagnachmittag werden dann Bierchen getrunken und man trifft sich mit Freunden. Wir tun dem Platz gut, kann ich mal selbstbewusst sagen. Und da das Haus Diepental eine Ausflugsgastronomie ist, kommen sogar manche unserer Kölner Kunden mit dem Fahrrad vorbei.

Diepental Bar juh

Auch die hölzerne Bar-Hütte am früheren Bootsverleih ist älteren Diepentalgästen vertraut.

Was ist das Highlight auf Ihrer Karte?

Lasagne, Süßkartoffel-Curry – und ich liebe wirklich das Gulasch. Trotz Weiterentwicklung gibt es einen großen Standard, weil sich die Gäste darauf freuen. Es kommt ja nicht jeder jede Woche und dann hat man den Cheesecake oder den Schoko- oder Karamellkuchen im Kopf, und wenn es den nicht geben würde, wäre das schade.

Was gefällt Ihnen an Diepental?

Ich glaube schon, dass dieses gesamte Gebiet sehr im Mittelpunkt des Interesses steht. Man hat Platz, Wiesen, genügend Parkraum und die Kinder können spielen. Wir kriegen gespiegelt, wie viele sich freuen, dass hier wieder etwas ist und dass viele mit dem Ort auch eigene Geschichte verbinden. Wir hatten jetzt einen 70. Geburtstag mit Gastgebern, die das Haus noch in voller Blüte kannten und auch diese Erinnerung schätzen.

Wie haben Sie die schwierigen Zeiten der Pandemie erlebt?

Wir hatten natürlich ganz klar Phasen, in denen wir nicht arbeiten durften. Aber dadurch, dass wir immer Außengastronomie geboten und sehr stringent auf die Einhaltung der Corona-Regeln geachtet haben, hatten wir zumindest immer Geschäft. Wenn auch ein verhaltenes, weil die Gäste ja auch Angst hatten, rauszugehen.

Erst kurz vor der Flut im Juli 2021 war die Renovierung des Kiosks das erste Mal fertiggestellt. Wie haben Sie die erneute Zerstörung erlebt?

Wie waren am Aufräumtag hier und da haben wir sehr viel nachbarschaftlichen Zusammenhalt erlebt. Morgens stand das Wasser noch kniehoch. Wir konnten sehen, dass alle Tische mit Schlamm bedeckt waren. Der Kiosk war vollgelaufen, die ganzen Räume standen unter Wasser. Wir hatten zu zweit angefangen und waren nachher mit 15 Leuten aus der Nachbarschaft hier, die geholfen haben. Ich finde, das ist auch ein Zeichen dafür, dass dieser Ort so eine Bedeutung hat. Und dann hatten wir nur zwei Wochen zu, wir haben Gas gegeben. Und jetzt ist auch der neue Kiosk wieder fertig.

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Haben Sie Pläne für die Zukunft?

Wir haben natürlich in jedem Fall weiter die Idee, dass wir die Bedeutung dieses Ortes hier erhalten: Als beliebtes Naherholungsziel, als Ort des Treffens, wo man gerne auch isst und trinkt – im Moment im Rahmen der Möglichkeiten. Wir setzen auf Qualität und fahren so fort.

Haus Diepental in Leichlingen, Diepental 88, ist Mittwoch bis Sonntag von 11.30 bis 18 Uhr geöffnet. Auf der Karte stehen herzhaften und süße Speisen in Einmachgläsern, die am Kiosk zu einem Picknickkorb zusammengestellt werden. Damit sucht man sich ein Plätzchen an den 50 Tischen im Innenhof oder auf der Seeterrasse. Nudel- und Kartoffelsalat gibt es für 4,80 Euro, Fleischgerichte von 4 bis 8,50 Euro, der American Cheesecake kostet 4,80 Euro, Limonade in der Flasche ab 3,50 Euro. Es gibt auch warme und alkoholische Getränke. Verschiedene Räume kann man mieten.

www.kirberg-catering.de/haus-diepental

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