Leichlingen – Die Vorfreude ist groß, auch wenn Marcus Albanus’ Mutter noch mit etwas gemischten Gefühlen in die Zukunft blickt. Denn ab Mai wird es auf Haus Vorst wohl nicht mehr ganz so beschaulich wie jahrzehntelang gewohnt zugehen. Dafür wird es umso feierlicher, wenn der historische Rittersitz hoch über der Wupper für standesamtliche Trauungen und Hochzeitsfeste zur Verfügung steht. Die Nachfrage dürfte groß werden, schätzt Brigitte Gutendorf, Leiterin des Standesamts, „denn schon heute findet nur noch etwa ein Drittel der rund 200 Trauungen pro Jahr im städtischen Trauzimmer am Büscherhof statt, während sich zwei Drittel aller Paare auf Schloss Eicherhof das Jawort geben“.

Haus Vorst ergänze dieses Angebot an Hochzeiten in einem besonderen Ambiente auf ideale Weise – das Schloss bietet Platz für 80 bis 100 Personen, in der Burg sind auch kleinere Gesellschaften gut aufgehoben: Bis zu 25 Gäste passen in das Kaminzimmer, in dem die Trauungen stattfinden, rund 70 Personen können anschließend im Atelier feiern. Auch für ausreichend Parkplätze in nicht allzu großer Entfernung sei inzwischen gesorgt.

Marcus Albanus, der Herr über Haus Vorst, stellt sein Anwesen außerdem unter der Woche zur Verfügung, während im überwiegend gewerblich genutzten Schloss Eicherhof nur freitags und samstags geheiratet werden kann. Erste Gespräche mit der Stadtverwaltung, berichtete Albanus am Gründonnerstag im Rathaus, habe es bereits vor zehn Jahren gegeben. „Damals waren meine Eltern aber noch sehr zurückhaltend, weil sie den Trubel fürchteten.“

Die Nutzung der Burg über den rein privaten Rahmen hinaus sei außerdem eine willkommene Möglichkeit, der hohen Unterhaltungskosten Herr zu werden. Allein im strengen Winter 2012/13 seien 25 000 Liter Öl verheizt worden, hinzu kämen regelmäßige Aufwendungen, um die denkmalgeschützte Bausubstanz zu erhalten. Solche Probleme hat Manfred Ackermann eher nicht, weil sich in in das aufwendig renovierte Schloss Eicherhof nicht nur mehrere Wirtschaftsbetriebe eingemietet haben, sondern auch große Unternehmen wie Bayer und Henkel regelmäßig mit Tagungen und Seminaren zu Gast sind.

Die zusätzlichen Kosten für Trauungen außerhalb des Rathauses halten sich angesichts der Gesamtaufwendungen für eine etwas festlichere Hochzeit in überschaubarem Rahmen. Das Standesamt verlangt 50 Euro extra außerhalb der Amtsräume, 100 Euro samstags und weitere 100 Euro an Samstagen nach 15 Uhr. Die Miete für Schloss Eicherhof beträgt 200 Euro im Spiegelsaal, 350 Euro bei Trauungen im Garten und 290 Euro bei Ambiente-Trauungen im Kerzenschein. Auf Haus Vorst werden 160 Euro Miete fällig.

Für die Bewirtung steht in beiden Häusern die Leichlinger L&R Catering von Lars Rosenkaymer und Sebastian Lemmer bereit. Laut Brigitte Gutendorf kommen inzwischen rund 60 Prozent aller Brautpaare von außerhalb. Mit dem jetzt noch attraktiveren Angebot geht sie davon aus, dass dieser Anteil weiter steigen wird. Der Internetauftritt des Standesamts wird derzeit mit Fotos der beiden Anwesen und den verfügbaren Terminen aktualisiert. Anfragen beantwortet das Standesamt einstweilen telefonisch unter ☎ 02175 / 992-110 oder per E-Mail.standesamt@leichlingen.de