KG Herrenelferrat LeichlingenFrauen feiern in der ausverkauften Toscana-Festhalle

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Sechs Frauen posieren für die Kamera, sie sind als Sternenmädchen verkleidet, mit Sternen auf dem Kopf und leuchtenden Gewändern.

In der Toscana-Festhalle feierten am Samstag die Frauen.

Die Tickets für die Sitzung in der Toscana-Festhalle waren rasend schnell verkauft, die Stimmung am Samstag fantastisch.

Hinter einem Portal aus Luftballons und Clownsmasken verbirgt sich am Samstagnachmittag eine märchenhafte wie jecke Welt in der Leichlinger Toscana-Festhalle – bei der Damensitzung der KG Herrenelferrat. „Gute Laune, Sonnenschein, hier soll es wie im Märchen sein“, ist das Motto des Leichlinger Fastelovend und der bis auf den letzten Platz ausverkauften großen Karnevalssitzung. „Die Karten wurden uns aus den Händen gerissen“, sagt Literatin Astrid Fischer, „wir brauchten gar keine Werbung zu machen, die Lust zu feiern war so gigantisch.“ Rundnachrichten bei Whatsapp und Facebook hätten genügt. Und der Spaß ist zurück wie eh und je, alles sei beim alten: eine ganz klassische Damensitzung.

Damensitzung Leichlingen: Künstler waren schon vor Corona gebucht

Es gibt eine Menge zu erzählen aus den letzten Jahren. Vor allem lieferten die vergangenen Jahre viel komisches Material für die Büttenrede von Dä Nubbel: „Das Neun-Euro-Ticket war wie Tetris: Hat man zu viele Leerstellen, hat man verloren.“ Zwischen den Auftritten der Echte Fründe, von Kärnseife und Co. gab es traditionell einen Nummernboy mit eingeöltem Waschbrettbauch. Die Moderation übernahm Dirk Fischer, der seit vierzig Jahren im Leichlinger Karneval engagiert ist. „Da habe ich schon viel erlebt“, erklärt er im lila Kostüm.

Der Büttenredner Dä Nubbel steht vor einem vollen Saal auf der Bühne und spricht in ein Mikrofon.

Die vergangenen zwei Jahre haben Büttenredner wie Dä Nubbel viel komisches Material geliefert.

Ein paar der Künstler seien schon vor Corona gebucht gewesen. „Die Auftritte sind über die Jahre bis jetzt verschoben worden“, erklärt Literatin Fischer. Die restliche Organisation habe eine große Herausforderung mit sich gebracht. Die Raumsituation sei in Leichlingen, vor allem für kleinere Karnevalsvereine, schon immer fatal gewesen und jetzt falle ja auch noch die Aula durch die Flut weg: „So ist es eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, dass überhaupt alle ihre Sitzung abhalten.“

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Fischer ärgert sich: „Ich verstehe nicht, warum Leichlingen hier nicht einfach eine verdammte Mehrzweckhalle hinstellt.“ Stattdessen fühle es sich so an, als ob man als Organisatorin einen Knüppel nach dem anderen zwischen die Beine bekäme. Bis zur festen Zusage für die Toscana-Halle im Mai habe sie also warten müssen, aber schon sechs Wochen nach der Zusage habe ihr gesamtes Programm gestanden: „Da hieß es telefonieren, telefonieren und telefonieren.“

Ein Saal voller feiernder Frauen, sie sind alle verkleidet.

Die Festhalle war bis auf den letzten Platz ausverkauft.

„Alice im Wunderland“ ist das Motto, auf das sich die Damen zusammen geeinigt haben. Auch wenn nicht alle Jecken diesem folgen, sind einige Alices und Grinsekatzen im Publikum verteilt. „Auf das Motto haben wir uns relativ schnell aus dem Bauch heraus geeinigt, weil wir was Passendes zum Märchen-Motto der Stadt machen wollten“, erklärt Fischer, die als Hutmacherin geht. Seit 24 Jahren gehe sie schon auf die Damensitzung – da sei es eine besondere Ehre als Literatin Programmverantwortliche zu sein: „Es macht jedes Jahr Spaß! Wir wollen Spaß haben, ein tolles Programm sehen, eine Party knallen lassen und vor allem wollen wir, dass es weiter geht!“

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