Ziel ist es, schon bei den Jüngsten ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung zu schaffen.
Projekt Acker-RackerLeichlinger Kinder lernen, wie aus Samen eine Mahlzeit wird

Acker-Racker in Aktion: Ragna, Lya, Salma und Faina aus der Kita Kinderparadies beim Pflanzen von Radieschen.
Copyright: Louisa Kolk
Gurken, Tomaten, Fenchel oder doch Radieschen? In dem Projekt „Acker-Racker“ pflanzen Kinder aus der Kita „Kinderparadies“ fast selbstständig verschiedene Gemüsesorten an und pflegen diese bis zur Ernte.
Woher kommen unsere Lebensmittel? Was essen wir eigentlich? Und was ist gesund? Mit diesen Fragen sollen die Kinder sich mithilfe des Programms spielerisch Wissen beschäftigen. Da das geerntete Gemüse später auch zubereitet wird, erleben die Kinder aus eigener Erfahrung, wie aus einer kleinen Saat eine Mahlzeit wird.
Chinakohl und Radieschen im Beet
Auf dem Gärtner-Programm stehen am Freitag Chinakohl und Radieschen. Mit ein wenig Hilfe von den Erzieherinnen und Hilfekarten mit Abbildungen vom Pflanzprozess geht es an die Arbeit: Löcher schaufeln, die vorgefertigten Erd-Quader mit den Chinakohl Samen einheben und anschließend wieder zu buddeln. Für die Radieschen mischten die Kinder die Samen zuerst mit Sand, damit diese besser sichtbar sind und säten sie anschließend ebenfalls in die Beete.
Das Schönste für die Kinder sei, beim Ernten zu sehen, was aus der Pflanze geworden sei, sagt Kita-Leiterin Sophia Soumagne: „Man merkt, dass sich die Kinder dafür interessieren“, betonte sie: Die Kinder würden nämlich regelmäßig gucken, ob es schon neues, reifes Gemüse gebe und generell gut auf die Pflanzen achten.
„Die Gurken kamen super an“, erzählte Soumagne von einer vorherigen Ernte. „Die Radieschen waren den Kindern aber etwas zu scharf“, fügte sie schmunzelnd hinzu. Bei einem Geschmackstest im Vergleich des eigenen mit Supermarktgemüse gewann das Selbstgepflanzte zudem ebenfalls deutlich. Aber nicht nur die Kinder hätten „totales Interesse“ am Projekt, auch die Eltern haben sich engagiert und zum Start in einer gemeinsamen Aktion die Beetflächen angelegt.
Projekt „Leichlinger Zukunftsbuffet“
Das Programm „Acker-Racker“ läuft im Rahmen des Projektes „Leichlinger Zukunftsbuffet – Klima aufgetischt“, das sich in der Blütenstadt seit Anfang des Jahres mit dem Thema klimafreundliche Ernährung befasst. Es ist Teil des bundesweiten Förderprogramms der Robert-Bosch-Stiftung „Zukunft aufgetischt!“. Im Mittelpunkt steht dabei eine pflanzenbetonte Ernährung, so Klimaschutzmanagerin Monika Meves.
„Es geht nicht darum, den Leuten Fleisch zu verbieten“, stellte sie klar. Vielmehr sollte man bewusster hingucken und so verstärkt auf regionale Produkte zurückgreifen – denn das, was wir essen und kaufen, beeinflusse unseren ökologischen Fußabdruck.
Das Projekt „Acker-Racker“ findet noch in einer zweiten Kita statt: Auch im Kindergarten Flohkiste wird fleißig geackert. Vorerst ist das Projekt bis 2026 angesetzt, die Weiterführung sei jedoch geplant.