FreizeitvereinLeichlinger Jamaika-Bündnis will die Crew in der Cremer Lounge unterbringen

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Die Cremer Lounge in Leichlingen muss komplett saniert werden.

Die Cremer Lounge in Leichlingen muss komplett saniert werden.

Der Freizeitverein „Crew“ hatte zuletzt ein Haus auf dem Gelände der Naturfreunde Leichlingen gepachtet. Dann kam es zum Streit.

Das Leichlinger Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP-Ratsmitglied Thomas Richter schlägt vor, dass der Freizeitverein Crew die Cremer Lounge mietet. Konkret heißt es im Antrag: „Die Cremer Lounge wird nicht vermietet, bevor die Option, sie dem Verein Crew [...] zu vermieten, im JHA (Jugendhilfeausschuss, Anm. d. Red.) und von der Verwaltung geprüft wurde.“

Die Crew hatte ihre Arbeit zuletzt auf dem Gelände der Naturfreunde Leichlingen Am Block verrichtet. Dann war es aber zu einem hässlichen Streit zwischen beiden Parteien gekommen. Die Naturfreunde strengten unter anderem eine Räumungsklage an, der Bebauungsplan für das Gelände wurde aufgehoben, was die Naturfreunde in Existenznot stürzte. Besonders das Jamaika-Bündnis hatte sich für die Aufhebung des B-Plans ausgesprochen.

In deren Antrag heißt es jetzt: „Die Crew braucht nach der Räumungsklage der Naturfreunde Leichlingen e. V. und nach der Aufhebung des Bebauungsplanverfahrens dringend eine neue Räumlichkeit, um ihre Kinder- und Jugendarbeit in Leichlingen in der bewährten Qualität fortsetzen zu können.“ Und weil die Cremer Lounge Am Hammer nahe am Schulzentrum und am geplanten neuen Bewegungspark für Jugendliche liege, sei der Standort gut geeignet. Laut CDU, FDP und Grünen würde die Crew auch bei der Sanierung mit anpacken.

Leichngen: Cremer Lounge ist noch eine Ruine

Die Verwaltung erteilt dem Vorhaben in ihrer Stellungnahme für den Hauptausschuss jedoch eine Absage: Weil die Cremer Lounge noch eine Ruine ist und kein Nutzungskonzept vorliege, könne sie nicht vermietet werden. Das Gebäude, das damals noch der PIMA GmbH gehörte, stand bei der Flut im Juli 2021 70 Zentimeter tief im Wasser. Wasser und Schlamm fluteten das Erdgeschoss, verschlammten Leitungen und Heizungsrohre, beschädigten die Elektronik, die Trinkwasseraufbereitung, Brandschutztüren, Lüftung und Heizung. Auch das Inventar wurde zerstört.

Kur: Das gesamte Gebäude wurde in Mitleidenschaft gezogen. Abreißen wollte man es nicht, stattdessen beschloss der Rat im Februar 2022, dass die Stadt das Gebäude übernehmen soll. Als das geschehen war, wurde der Bau komplett stillgelegt und entkernt. Auch jetzt sieht die Cremer Lounge noch aus wie ein Rohbau.

Zur Sanierung gehören unter anderem die Installation neuer Elektro-, Heizungs- und Lüftungsanlagen, der Bau neuer Innenwände, neue Wandverkleidungen und Decken. Ein neuer Estrich mit Dämmschicht, ein neuer Boden, neue Sanitäranlagen mit Fließen gehören ebenso dazu. Das alles soll in etwa 120.000 Euro kosten, teilt die Stadt mit.

Die Sanierung war Teil des Wiederaufbauplans (WAP) nach der Flut. Allerdings hat die Bezirksregierung die Lounge aus dem WAP gestrichen, weil sie noch nicht der Stadt gehörte, als das Hochwasser sie zerstörte. Fördergeld gibt es also keins. Stattdessen müssten „freiwillige Leistungen“ dafür im Haushalt veranschlagt werden. Und dafür ist ein Nutzungskonzept nötig. Das will die Verwaltung ausarbeiten, sobald beschlossen ist, wie das Gebäude künftig genutzt wird.