SchulsozialarbeitDrei Frauen sind Kummerkasten und Krisenhelfer für 2800 junge Leichlinger

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Jessica Meier steht auf dem Flur vor ihrem Büro in der Sekundarschule

Die Leichlinger Schulsozialarbeiterin Jessica Meier ist für Sekundarschule und Gymnasium zuständig.

Eine Neukonzeption der Schulsozialarbeit soll alle Hilfen für Kinder und Jugendliche in Leichlingen noch besser vernetzen.

Kummerkasten, Streitschlichterin, Zuhörerin, Seelentrösterin, Mediator und im Notfall auch Krisenmanagerin – all das ist Jessica Meier, die Leichlinger Schulsozialarbeiterin. Als Schaltstelle zwischen Kindern, Jugendlichen, Lehrern, Eltern und Behörden sitzt die Sozialpädagogin mit zwei Kolleginnen in einem Netzwerk, das Probleme von Leistungsstress bis Mobbing, von Prügeleien auf dem Schulhof und Prüfungsangst bis zu Alkoholmissbrauch und anderen Drogen aufzufangen sucht.

Die damit verbundenen Aufgaben reichen von der Prävention bis zur Intervention. Das kann vom vertraulichen Gespräch über Sorgen über Hinweise zum Umgang mit Sozialen Medien bis zur Meldung über eine Kindeswohlgefährdung reichen. Und das erledigen in Leichlingen unter dem Dach des Amtes für Kinder, Jugend und Familie der Stadtverwaltung drei Frauen in Arbeitsteilung und in Kooperation von drei unterschiedlichen Trägern.

2800 Kinder und Jugendliche in sieben Leichlinger Schulen

Franziska Beils von der Katholischen Jugendagentur Leverkusen/Rhein-Berg/Oberberg und Alexandra Brenner von der an der Kirchstraße ansässigen katholischen Erziehungsberatung sind für die fünf örtlichen Grundschulen zuständig. Jessica Meier ist es seit 2018 für das Gymnasium und die Sekundarschule, wo sie in Raum 221a auch ihr Büro hat. Die Kolleginnen haben eine neue Konzeption für ihren gemeinsamen Auftrag entwickelt, die Meier jetzt dem Jugendhilfeausschuss des Rates vorstellte.

Die Klientel ist groß: Etwa 2800 junge Menschen bilden die Leichlinger Schülerschaft. Das besondere Augenmerk der Kinder- und Jugendhilfe gilt laut Gesetzesauftrag sozial Benachteiligten und auf Unterstützung Angewiesenen. Die freiwilligen Beratungen und Hilfestellungen sind kostenfrei und erfolgen, wenn sich Kinder und Eltern selbst dazu entschließen.

Angst-Erfahrung Hochwasser

Zur besseren Vernetzung ist die Gründung eines neuen Arbeitskreises vorgesehen, der weitere sozialpädagogische Fachkräfte der Schulen und andere Akteure mit ins Boot nimmt. Die Zusammenarbeit mit Schulpsychologischem Dienst, Fachdienst Prävention und Polizei wird ebenso gepflegt wie der Kontakt zu Vereinen, Jugendparlament und niedergelassenen Therapeuten.

In den Leichlinger Grundschulen werden regelmäßige Kindersprechstunden angeboten, die der Schweigepflicht unterliegen. Das Trainingsprogramm „Lubo“ fördert soziale und emotionale Kompetenzen und setzt schon in den Klassen 1 und 2 an, um Verhaltensstörungen, Aggressionen und Gewaltaffekten am Vorbild der gleichnamigen Handpuppe vorzubeugen. In Gruppenarbeit können Grenzziehungen, Stärken und Freundschaften besprochen – und neuerdings auch traumatische Erlebnisse aus der Hochwasser-Krise in Leichlingen verarbeitet werden.

In Sekundarschule und Gymnasium besteht in offenen Sprechstunden jede Woche die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. Es werden in Kooperation mit dem Jugendzentrum ganztägige Trainings in sozialer Kompetenz und Streitschlichter-Ausbildungen angeboten, Medienscouts betreut und Gewaltprävention geschult. Und auch nach dem Schlussgong ist Jessica Meier bei Ferienaktionen, Stadtranderholungen und Ausflügen mit von der Partie.

Kontaktdaten: Franziska Beils (0159-01893550, franziska.beils@kja-lro.de), Alexandra Brenner (0163-0805112, alexandra.brenner@erziehungsberatung.net), Jessica Meier (0173–7067443, schulsozialarbeit@eichlingen.de).

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