Für 82 KinderKita Blütenzwerge in Leichlingen feiert verspätet Eröffnung

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Leiterin Alexandra Beelen mit einigen Blütenzwergen.

Leichlingen – Wochenende und Sonnenschein – besser hätte es nicht kommen können am Eröffnungsfest der Kita Blütenzwerge in Trägerschaft der Betanien Diakonissen-Stiftung in Leichlingen. Unter strahlend blauem Himmel feierten Eltern und Personal unter anderem mit Würstchen, kalten Getränken und einer Hüpfburg ihre neue Einrichtung, die bereits am 1. Januar eröffnet wurde. Die damalige Coronalage ließ ein Fest jedoch nicht zu. So wurde dies kurzerhand in den Sommer verlegt.

Bis zur Eröffnung brauchten die Leichlinger Geduld. Vom ersten Vergabeverfahren im Jahr 2018 bis zur Fertigstellung vergingen rund vier Jahre, in denen die Folgen der Pandemie und auch zwischenzeitliche Baumängel zur Herausforderung wurden. Die Leiterin, Alexandra Beelen (51), die bereits ein Familienzentrum desselben Trägers in Mülheim leitete, über-nahm nun auch die Mitgestaltung der neuen Einrichtung und nach deren Fertigstellung dann die Leitung.

Viel Holz verbaut

Sie legte Wert auf natürliche Materialien wie Holz, was bereits im Außengelände deutlich wird. Hier finden die Kinder unter anderem eine Rutsche, eine Schaukel und einen großen Sandkasten, die zum Spielen und Toben einladen. Alles wurde aus Holz errichtet. Die Räume sind hell gestaltet und auch hier dominiert das Naturmaterial. Selbst der Geruch des Holzes hängt noch in den Räumlichkeiten. Die Kita ist barrierefrei, so dass auch Kinder mit einem körperlichen Handicap sie problemlos besuchen könnten.

Die viergruppige Einrichtung, die neben der Grundschule und der städtischen Kita Büscherhof steht und im teiloffenen Konzept geführt wird, startete im Januar mit 69 Kindern. Seit dem 1. August ist sie mit 82 Kindern voll belegt. 18 davon sind Kinder unter drei Jahren. Die Blütenzwerge nehmen Kinder ab zwei Jahren auf.

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Am Samstag wurde die Eröffnungsfeier nachgeholt.

Es konnte leider nicht jedem Kind ein Platz angeboten werden, das einen benötigt, berichtete die Leiterin. Der Bedarf in Leichlingen ist enorm. Kinder von außerhalb werden aus diesem Grund gar nicht genommen. Die Stiftung orientiert sich zwar an der Evangelisch-Methodistischen Kirche und integriert ihren religionspädagogischen Ansatz entsprechend in den Alltag, willkommen sind aber Kinder aus allen Glaubensrichtungen, die diesen Alltag dann aber ebenso aktiv mitgestalten. Eine kirchliche Kooperation gibt es bisher nicht, aber auch daran wird gearbeitet.

14 Erzieherinnen sollen dabei sein

Die Kinder werden von 14 Erzieherinnen betreut, wenn alle ihre Arbeit bei den Blütenzwergen aufgenommen haben. Das kann aber noch weitere zwei Monate dauern, da einige erst dann aus ihren aktuellen Arbeitsverträgen rauskommen und wechseln können.

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Im Moment gleiche das Team so gut es geht die Unterbesetzung aus, heißt es, was jedoch nicht immer möglich ist. Zwischenzeitlich musste die Einrichtung sogar kurzzeitig, aufgrund zahlreicher Coronainfektionen beim Personal, geschlossen werden.

Alle sind froh, wenn diese Durststrecke überbrückt ist. „Es ist toll, dass die Einrichtung so neu ist. Helle Räume und neue Toiletten“, sagt eine Mutter. „Das Team ist echt nett, aber es wäre schön, wenn es endlich genug Personal geben würde. Dann könnte man wirklich beruhigt sein.“

Unterstützt wird das Team durch einen Hausmeister und eine Küchenkraft sowie eine Alltagshelferin. Jede der vier Kitagruppen verfügt über einen Nebenraum. Diese Räume wurden individuell als Bildungsräume gestaltet. Die Kinder finden dort unter anderem einen Konstruktionsraum, einen Forscherbereich und einen Raum, der ausgiebige Rollenspiele ermöglicht. Ergänzend hierzu stehen den Kindern noch ein Atelier und ein Bewegungsraum zu Verfügung. Hier können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ihren Bewegungsdrang stillen. Auch der Flur wird als Spielfläche mitgenutzt.

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Viel Platz zum Toben und Klettern.

Alle Einrichtungen der Betanien Diakonissen-Stiftung sind jeweils als „Faire Kita“ zertifiziert. Dieser Prozess läuft bereits bei den Blütenzwergen, benötigt aber Zeit. Ein weiteres Konzeptionsziel ist die tiergestützte Arbeit. Ein Hund soll in die Kitaarbeit integriert werden. Eine Erzieherin absolviert im Augenblick eine Fortbildung, der Rest des Teams wird in internen Weiterbildungen qualifiziert. Das Zusammensein mit einem Hund könne beruhigend auf die Kinder wirken sowie Verantwortung und Rücksichtnahme fördern, erhofft man sich. Und der Hund soll auf lange Sicht hin nicht das einzige Tier bleiben. Sie haben noch viel vor, die Blütenzwerge in der Blütenstadt Leichlingen.

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