Die beiden Leichlinger Dachverbände müssen ihren Streit beilegen, meint unser Autor.
Streit unter Leichlinger KarnevalistenVLK und GLK sind wie die Twix-Brüder


Zwei karnevalistische Dachverbände wollen den Blütensamstagszug ausrichten.
Copyright: Timon Brombach
„Vor vielen Jahren entzweite ein Streit die Twix-Gründer. Von da an stellten sie in getrennten Fabriken zwei völlig unterschiedlich gleiche Riegel her.“ Erinnern Sie sich noch an diese Werbung, in der Mars als Marketinggag die angebliche Unterschiedlichkeit der beiden Teile des Twix-Riegels betonte?
So ein bisschen erinnert der Streit unter den Karnevalisten in Leichlingen an diesen Witz. Zwei Gesellschaften in einer kleinen Stadt, die für den Karneval im Grunde dasselbe wollen: das Festzelt und den Karnevalszug. Nun will der Autor dieser Zeilen keinen der Beteiligten lächerlich machen, dass es im spaßigen Karneval oft sehr ernst zugeht, ist kein Geheimnis. VLK und GLK müssen sich aber die Frage stellen, ob das wirklich nötig ist.
Offensichtlich gibt es Streit. Auch wenn keiner so richtig das Kind beim Namen nennt, geht es wohl um die Ausrichtung des Leichlinger Karnevals. Und damit auch um Geld. Wer betreibt das Festzelt? Wie ist der Blütensamstagszug zu finanzieren? Das sind ohne Zweifel echte Herausforderungen und Leichlingen kann froh sein, so viele engagierte Menschen zu haben, die das beliebte Brauchtum am Leben halten. Dass diese Menschen es aber offenbar nicht schaffen, persönliche Befindlichkeiten beiseite zu schaffen, ist nicht zu verstehen.
Und natürlich ist es auch genau das Gegenteil des Zusammengehörigkeitsgefühls, das den Karneval ausmacht und das in den Liedern, zu denen sich die Jecken so gerne unterhaken, immer wieder besungen wird. Die Stadtverwaltung befindet sich jetzt in einer ganz dummen Situation. Sie hat zwei Anträge zur Ausrichtung des Zuges auf dem Tisch. Und wie sie sich auch entscheiden wird: Eine Gesellschaft und damit ihre Mitglieder wird sie vor den Kopf stoßen.
Die Verwaltung sollte im Übrigen alles daran setzen, diese Entscheidung – sollte sie denn tatsächlich nötig sein, weil die Beteiligten sich nicht zusammenraufen – schnell zu fällen. Denn wenn Maurice Winter, der frisch gewählte Bürgermeister, die Geschäfte von Frank Steffes übernommen hat, könnte das Ganze zum Politikum werden: Winter ist Vorsitzender der KG Bergische Bande, die Teil der neuen GLK ist.