Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Kommentar

Kommentar
Die Unzufriedenheit wächst auch in Leichlingen

Ein Kommentar von
2 min
Leichlingen hat gewählt.

Leichlingen hat gewählt.

Die Politik in Leichlingen muss daran arbeiten, konstruktiv miteinander zu arbeiten, meint unser Autor.

Das Zeichen, das die Wählerinnen und Wähler Bürgermeister Frank Steffes gesendet haben, ist deutlich. Rund 17 Prozent verliert der sozialdemokratische Bürgermeister im ersten Wahlgang im Vergleich zu 2020. Damals lag er noch einige Prozentpunkte vor CDU-Mann Maurice Winter, der ihn auch in diesem Jahr herausfordert.

Und damals wurde es äußerst knapp in der Stichwahl. Es sieht also, zumindest Stand Sonntagabend, gut aus für Maurice Winter. Allerdings muss das nichts heißen. Es ist durchaus möglich, dass der SPD-Bürgermeister bei der Stichwahl zum Beispiel Stimmen von Grünen-Wählern bekommt. Gleichwohl kann natürlich auch Winter Stimmen aus anderen Partei-Lagern bekommen. Sicher ist das aber alles nicht, die Wahl in zwei Wochen verspricht wieder knapp zu werden.

Niklas Pinner

Niklas Pinner

Niklas Pinner ist Leiter der Leverkusener Lokalredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Seine journalistische Laufbahn begann als freier Mitarbeiter bei der Bergischen Landeszeitung in Wipperfürth. Dana...

mehr

Die Wahlergebnisse in der Blütenstadt passen zu denen in der Umgebung. Eine deutlich stärkere AfD, erheblich schwächere Grünen, die CDU als eindeutig stärkste Kraft. Somit sind die Ergebnisse auch der bundespolitischen und gesellschaftlichen Entwicklung zuzuordnen.

Und dazu zählt auch eine Unzufriedenheit viele Bürgerinnen und Bürger mit der Politik. Sogar in einer beschaulichen Stadt wie Leichlingen, in der die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Das gilt es, ernst zu nehmen, egal, ob der Bürgermeister Steffes oder Winter heißt.

Interessant wird auch, ob sich im neuen Rat ein Bündnis bildet. Zuletzt hatten CDU, Grüne und SPD zusammengearbeitet. Das hatte bei den anderen Parteien häufig zur Frustration geführt. Im Wahlkampf wollte sich keine Partei darauf festlegen, ein Bündnis einzugehen. Das kann Taktieren gewesen sein. Die kommenden Wochen und Monate werden das zeigen.

Inhaltlich und auch demokratisch kann es nur gut sein, mehr miteinander zu reden. Mit allen zu reden. Zumindest mit den demokratischen Parteien. Wenn die Menschen sehen, dass Politik durchaus konstruktiv sein kann – und dafür war der Stadtrat in den vergangenen Jahren leider nicht immer ein gutes Beispiel –, wächst auch das Vertrauen in die gewählten Vertreter wieder.