Leichlingen kooperiert mit WermelskirchenNachbarstädte ziehen an einem Strang

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Das Rathaus von Leichlingen

Leichlingen – Leichlingen und Overath tun es schon (beim Datenschutz), Burscheid und Leichlingen auch (bei der Vollstreckung), Burscheid und Wermelskirchen machen es längst (beim Baubetriebshof) – und jetzt tun es auch Leichlingen und Wermelskirchen: Zusammenarbeiten, und zwar bei E-Government, Personalentwicklung und Bürgerbeteiligung.

Die Stadtgrenzen fallen, wenn es darum geht, Personal effektiv einzusetzen und Synergie-Effekte bei der Erledigung behördlicher Angelegenheiten zu erzielen. Die Aufgabenteilung unter Kommunen gilt als probates Mittel moderner Stadtverwaltung. „Kooperieren statt konkurrieren“ sei eine Chance, um „Doppelstrukturen zu vermeiden und strategische Gewichte zu erhöhen“, erklärt die Leichlinger Verwaltung in ihrer Beratungsvorlage für eine Ausweitung der „Interkommunalen Zusammenarbeit“.

Stadtrat hat zugestimmt

Den Stadtrat hat sie damit auf ihrer Seite. Einstimmig haben die Ratsfraktionen in ihrer jüngsten Sitzung einer neuen Partnerschaft mit der Nachbarkommune Wermelskirchen zugestimmt. Die unter den Bürgermeistern Frank Steffes (SPD) und Marion Lück (parteilos) ausgehandelte Kooperation geht weiter als die Zusammenlegung einer einzigen Dienstleistung in einem der beiden Rathäuser für beide Kommunen. Es geht um die Gründung sogenannter Kompetenzzentren für mehrere Fachgebiete. Und das hat seinen Grund darin, dass auf dieser strategischen Ebene eine finanzielle Förderung durch das Land NRW möglich ist.

Frank Steffes in seinem Amtszimmer im Leichlinger Rathaus. Er ist seit 2014 als hauptamtlicher Bürgermeister Leiter der Stadtverwaltung.

Frank Steffes in seinem Amtszimmer im Leichlinger Rathaus. Er ist seit 2014 als hauptamtlicher Bürgermeister Leiter der Stadtverwaltung.

Gehen zwei Kommunen eine solche Zweckehe ein, winken 175.000 Euro als Anschubfinanzierung für die Vorbereitung, Anschaffungen und personelle Ausstattung gemeinsamer Projekte. Die Landesregierung will damit die kommunale Selbstverwaltung erhalten und stärken.

Fünf-Jahres-Plan

Bedingungen für eine Förderung sind, dass man mindestens fünf Jahre lang kooperiert und dass die Partner dadurch jährlich unterm Strich mindestens 15 Prozent an Personal- und Sachkosten einsparen. Die beiden Verwaltungschefs sind zuversichtlich, dass das klappt und wollen gleich vier gemeinsame Kompetenzzentren einrichten: Für die vier Bereiche Arbeitssicherheit, Personalentwicklung, Bürgerbeteiligung sowie das Dokumenten-Management-System mit E-Government und Online-Zugangs-Gesetz.

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In welchem Rathaus welche Arbeiten künftig erledigt werden, welche Folgen das für Personal, Betriebsabläufe und Bürgerservice hat, ist noch nicht heraus. Die beteiligten Fachämter beider Städte werden die Details der interkommunalen Zusammenarbeit in Workshops erarbeiten, heißt es. Sie müssen später vertraglich vereinbart werden. Im Sommer 2022 sollen die Förderanträge beim Land eingereicht werden.

„Bereits heute ist vereinbart“, erklärt die Leichlinger Stadtverwaltung, „dass Gegenstand der Kooperation die gegenseitige Personalgestellung sein soll, damit Doppelanstellungen in gleichen Bereichen zukünftig vermieden werden.“ So könnten die geforderten Einsparpotenziale der Förderbestimmungen bereits jetzt erfüllt werden.

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