Rund 60 Beratungen hat Tobias Feld in Leichlingen bereits durchgeführt – hier erklärt er seine Vorgehensweise.
SanierungsmanagerSo funktioniert eine kostenlose Energieberatung in Leichlingen

Leichlingens Sanierungsmanager Tobias Feld und Klimaschutzmanagerin Monika Meves
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Energiekrise hat das Potenzial zum Wort des Jahres. Für viele möglicherweise auch zum Unwort des Jahres, denn beim viel beschworene Aufruf zum Energiesparen klingen häufig Einschränkungen und Entbehrungen mit.
Das muss nicht sein, sagt Tobias Feld, der seit einem halben Jahr als Sanierungsmanager Leichlinger Bürgerinnen und Bürger kostenlos und unabhängig zu energetischen Gebäudesanierung berät. In der energetischen Sanierung von Wohngebäuden stecke eine Menge Potenzial zur Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasen, aber auch zur deutlichen Senkung von Heiz- und Energiekosten. Gut 60 Beratungen hat Feld bisher vorgenommen, das Interesse in Leichlingen ist groß.
So läuft eine Beratung mit Tobias Feld ab:
- Die Interessenten vereinbaren über die Stadt einen Termin. Eine Woche vor dem Termin schickt Architekt Feld eine E-Mail mit Informationen zum Ablauf und erfragt, ob es Beratungsbedarf zu einem bestimmten Thema wie Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen gibt oder eine allgemeine Beratung gewünscht ist. Außerdem informiert er in diesem Zuge, welche Daten er beim Vor-Ort-Termin benötigt – zum Beispiel das Baujahr und die Größe des Hauses. So haben die Sanierungsinteressierten genug Zeit, um alle benötigten Informationen herauszusuchen. Ein Termin ist sowohl möglich, wenn man sich schon tief in ein Thema eingelesen hat und Beratungsbedarf zu einer konkreten Maßnahme hat, aber auch, wenn man sich bisher noch gar nicht mit der energetischen Sanierung des Hauses auseinandergesetzt hat und von der Informationsflut erschlagen zu werden droht.
- Immer montags besucht er die Interessierten dafür in der infrage kommenden Immobilie, macht sich vor Ort einen Eindruck von den Optimierungsmöglichkeiten und berät im Zuge des etwa einstündigen Gesprächs unter anderem zu Fördermöglichkeiten.
- Anhand eines Fragebogens wird beim Termin der aktuelle Sanierungsstand wichtiger Gebäudeelemente wie Heizkörpern, Fenstern, Wänden und Türen abgefragt. Die empfohlenen Maßnahmen und kommenden Schritte hält Feld in einem Bericht fest, der den Interessierten als erster grober Sanierungsfahrplan dienen kann. Gibt es nach dem Erstgespräch weiteren Beratungsbedarf, können ein zweiter Termin vereinbart oder Kontakte zu Experten vermittelt werden, die die Detailplanung vornehmen.
- Bei der Beratung wird unter anderem abgewogen, welche Sanierungsmaßnahmen wirtschaftlich und energetisch für ein Gebäude sinnvoll sein können, welche Kosten dafür grob auf die Besitzerinnen zukommen und welche Fördermöglichkeiten es gibt.
- Etwa ein halbes Jahr nach dem erfolgten Beratungstermin erkundigt sich Feld noch mal, ob im Nachgang weitere Schritte eingeleitet wurden, bei denen er unterstützen kann. Denn gerade bei den Fördermöglichkeiten verändert sich nicht selten innerhalb einiger Monate für die Antragstellung Relevantes, sodass ein zweiter Termin gegebenenfalls sinnvoll sein kann.
Klar sei, dass die energetische Gebäudesanierung in der Regel ein Langzeitprojekt ist, das sich von Immobilie zu Immobilie stark unterscheiden kann, gibt Feld zu bedenken. Nicht alle Maßnahmen seien für alle Gebäude gleich sinnvoll und auch die Kosten variieren stark. Trotzdem können sich gerade auch in älteren Immobilien Sanierungsmaßnahmen mittelfristig deutlich auszahlen.
Der studierte Architekt wird in der Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energieagentur geführt, die ihn auch als Energieberater zertifiziert hat. Er gehört zum Team des Beratungsunternehmens Energielenker, das bundesweit in der Branche tätig ist. Im Zuge der Bestrebungen der Stadtverwaltung für einen klimagerechten, nachhaltigen Stadtumbau hat Klimaschutzmanagerin Monika Meves Feld im Rahmen eines Dienstleistungsauftrages für drei Jahre gewinnen können, um die energetische Sanierung der Blütenstadt voranzutreiben. Finanziert wird seine Tätigkeit zu 75 Prozent aus einem Programm der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Förderung energetischer Stadtsanierung.
Wer Interesse an einer Energieberatung hat, kann über die Online-Terminvergabe auf der Webseite der Stadtverwaltung oder telefonisch unter 02175/992-311 einen Termin vereinbaren. Die Nachfrage ist hoch, es sind aber im ersten Halbjahr 2023 noch Termine verfügbar. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Stadtverwaltung unter https://www.leichlingen.de/klimaschutz/sanierung