Mahnwache im Leichlinger BrückerfeldMontags-Demo der Impfgegner bekommt Gegenwind

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Montags-Demonstration vergangene Woche auf dem Marktplatz: Dort trifft sie jetzt auf eine Mahnwache.

Leichlingen – Den wöchentlichen Protestmärschen von Impfgegnern und Querdenkern gegen die Corona-Schutzverordnungen, die bei Montags-Demos durch die Innenstadt ziehen, wird jetzt mit einer Mahnwache begegnet: Eine neu gegründete Leichlinger Aktion „Impfen rettet Leben“ ruft für heute, Montag, 24. Januar, erstmals dazu auf, der Minderheit die Überzeugung „einer überwältigenden Mehrheit, die sich aus purer Vernunft für die Impfung entscheidet“, entgegen zu stellen. Die Mahnwache soll um 18 Uhr am Marktplatz im Brückerfeld aufgestellt werden, an dem Weg, den der mutmaßlich wieder gleichzeitig am Rathaus startende Protestzug seit einigen Wochen nimmt.

Online-Petition gestartet

Zu den Initiatoren der nicht parteigebundenen, sondern von Privatleuten begründeten Aktion zählt Klaus Reuschel-Schwitalla, Ratsherr der Linken. Er ruft „im Gedenken an die zur Zeit 36 mit Covid-19 verstorbenen Bürgerinnen und Bürger“ der Stadt zu der Mahnwache auf. Gleichzeitig hat er eine Online-Petition mit dem Titel „Gemeinsam gegen Covid“ ins Leben gerufen. Zu den Erstunterzeichnern der „Leichlinger Erklärung für Demokratie und Zusammenhalt“, der sich im Laufe des Tages weitere Unterzeichner anschlossen, gehören auch Hanne Hoffman und Leon Werner.

Die seit einigen Wochen in Leichlingen organisierten „sogenannten Freiheitsmärsche“ gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie seien zwar vom Grundrecht auf Versammlungsfreiheit gedeckt, heißt es in dem Aufruf: „Ja, wir können gegen die Corona-Schutzmaßnahmen sein, einer Impfpflicht kritisch gegenüberstehen und pandemiemüde sein.“

Aber Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft sehe anders aus: „Wir marschieren nicht mit, wenn Initiatorinnen und Initiatoren der Impf-Proteste die Pandemie als Vorwand nutzen, Wissenschaftsfeindlichkeit zu betreiben, Unruhe zu stiften und unsere Demokratie zu gefährden.“ Und im Hinblick auf bundesweite Tendenzen der Radikalisierung der Proteste heißt es: „Wir spazieren nicht mit, wenn gewaltbereite Montagsspaziergängerinnen und -spaziergänger versuchen, einen Teil der Gesellschaft abzuspalten. Wir demonstrieren nicht mit, wenn verdeckt oder offen ein Schulterschluss mit der rechtsextremen Szene geschieht.“

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Während sich Montags-Demonstranten Schutzmaßnahmen verweigern, wird in dem Appell kritisiert, „arbeiten in den Krankenhäusern der Region Ärzteschaft und Plegepersonal am Limit. Die Mehrheit der Menschen verhält sich vernünftig, solidarisch und rücksichtsvoll“. Ein entscheidender Baustein zur Bekämpfung der Pandemie sei eine flächendeckende Impfung, heißt es in dem Text, der sich an die bestehende „Gummersbacher Erklärung“ anlehnt: „Wir rufen daher alle Leichlingerinnen und Leichlinger auf: Werden wir durch Impfung Teil einer beispiellosen weltweiten Solidaraktion! Dann braucht es keine Impfpflicht.“

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