Brigitte Gutendorf war auch mal Ordnungsamtschefin sowie Leiterin des Bürgerbüros in der Blütenstadt.
Nach 41 DienstjahrenLeiterin des Leichlinger Standesamts geht in den Ruhestand

Brigitte Gutendorf hat zuletzt das Standes- und das Wahlamt der Stadt Leichlingen geleitet. Nach insgesamt 41 Dienstjahren geht sie in den Ruhestand.
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Ordnungsamt, Bürgerbüro, Standes- und Wahlamt – Brigitte Gutendorf dürfte die Leichlinger Stadtverwaltung so gut kennen, wie kaum ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin im Rathaus. Nach insgesamt 41 Jahren verabschiedet sie sich jetzt in den Ruhestand. Wie die Stadt mitteilt, habe sie in den vier Jahrzehnten Projekte und Prozesse begonnen und begleitet, „die nachhaltig zur Modernisierung der Stadtverwaltung beitrugen“.
Gutendorfs Verbundenheit zu Leichlingen war schon immer da, nicht nur zur Verwaltung, sondern zur Stadt insgesamt. Sie ist in Witzhelden zur Grundschule gegangen, hat das Gymnasium besucht und lebt noch heute in Leichlingen – und zwar „gerne“, wie die Verwaltung sagt. Das darf man der Stadt wohl abnehmen, denn Brigitte Gutendorf verbrachte ihr gesamtes Berufsleben damit, sich um ihre Stadt zu kümmern: „Für mein Städtchen da zu sein und den Service für Bürgerinnen und Bürger zu verbessern, war mir immer eine Herzensangelegenheit“, lässt sie sich zitieren.
Mein Gedanke war immer: Gehen kannst du immer noch. Jetzt bin ich 41 Jahre hier geblieben.
Klar sei ihr hier und da mal der Gedanke gekommen, sich beruflich zu verändern. Denn Gutendorf hat seit jeher ein Faible für die Nordsee. Aber vor allem, dass sie in der Verwaltung immer wieder etwas Neues habe machen dürfen, habe sie gehalten. „Mein Gedanke war immer: Gehen kannst du immer noch. Jetzt bin ich 41 Jahre hier geblieben.“
1984 begann sie als Beamtin für den gehobenen Dienst ihre Ausbildung im Rathaus, die sie 1987 als Diplomverwaltungswirtin abschloss. Danach arbeitet sie im Ordnungsamt und „übernahm parallel die Verantwortung für die Wahlorganisation“, so die Stadt. 1992 wurde sie stellvertretende Leiterin des Ordnungsamts. Und das, so die Stadt, sei damals in Behördenstrukturen nicht selbstverständlich gewesen – früh als Frau Verantwortung zu übernehmen und sie auch übertragen zu bekommen.
Leiterin des Ordnungsamts wurde sie dann 2001. Während ihrer Amtszeit rief sie den kommunalen Ordnungsdienst mit ständiger Rufbereitschaft ins Leben. Der sorge in Abstimmung mit der Polizei für „Sicherheit und Ordnung“ in Leichlingen. Sie habe die Fischereigenossenschaft „Unter Wupper“ mit allen Anrainern der Wupper strukturiert. Die Stadtverwaltung hatte für die Genossenschaft zeitweise den Notvorstand übernommen, das war damit nicht mehr notwendig. Brigitte Gutendorf etablierte den ersten Brandschutzbedarfsplan und hat Genehmigungsstandards für Feste und Großveranstaltungen entwickelt, die in ihrer Amtszeit zunahmen, so die Verwaltung.
Leichlingen: Das Hochwasser 2021 als letzte große Herausforderung
Herausfordernd sei sowohl die Vorbereitung als auch die Umsetzung des Rauchverbots in Kneipen und die Landeshundeverordnung gewesen, erinnert sie sich. Auch die Kampfmittelräumung am Hülserhof sei ihr in Erinnerung geblieben. Spielende Kinder hatten im Wald an der Eisenbahnbrücke an der Wupper zufällig Zünder und Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Folge, die Gutendorf zu organisieren hatte: „Das Gelände musste großflächig abgesperrt und mit einem Wachdienst versehen werden, bis der Kampfmittelräumdienst es gründlich gesäubert und alle Gefahrenquellen beseitigt hatte.“
Ende der 90er wurde Gutendorf die erste Datenschutzbeauftragte der Stadt, 2001 übernahm sie den Job der Standesbeamtin. „Das war ein wunderbarer Ausgleich zu den oft nervenaufreibenden Aufgaben innerhalb der Ordnungsbehörde.“ Mehr als 1000 Trauungen im Schloss Eicherhof, in der alten Spinnerei im Sinneswald und zeitweise auch im Haus Vorst vollzogen.
Eine einschneidende Zeit war auch für Brigitte Gutendorf auch die Corona-Pandemie, und für sie im Speziellen die Kommunalwahl 2020, die sie zu organisieren hatte. Nachdem sie das auch hinbekommen hatte, kam die letzte große Herausforderung ihrer Dienstzeit. Das verheerende Hochwasser 2021. Das Bürgerbüro wurde zur Anlaufstelle für die Menschen in Leichlingen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besetzten Infopunkte, vermittelten Kontakt, halfen, neue Ausweisdokumente zu beantragten und unterstützen bei Fluthilfeanträgen.
In den vergangenen beiden Jahren hat Gutendorf ihre Aufgaben dann mehr und mehr weitergegeben. Das Bürgerbüro und das Wahlamt leitet inzwischen Ann-Kristin Gröne, Britta Peddenbruch übernimmt das Standesamt. Offizieller Ruhestandsbeginn ist der 1. Dezember, ihren letzten Arbeitstag hatte Gutendorf aber schon. Seit Ende September hat sie mehr Zeit, unter anderem für ihren finnischen Lapphund. „Die Stadtverwaltung dankt ihr für ihren langjährigen Einsatz für die Blütenstadt und wünscht ihr alles Gute für die wohlverdiente Rente.“

