Neubau in LeichlingenDas Blütenbad wird früher fertig – und teurer

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Richtfest Blütenbad Leichlingen_002

13 Millionen Euro waren zuletzt für den Neubau des Blütenbads eingeplant. Diese Summe wird nicht ausreichen.

Leichlingen – Die symbolische Halbzeit ist erreicht: Der Leichlinger Bäderbetrieb hat am Dienstag mit Ratsmitgliedern, Mitarbeitenden des Blütenbads und natürlich dem Schwimmverein das Richtfest für den Neubau des Hallenbads gefeiert. „Das neue Hallenbad ist nicht mehr zum Greifen nah, man kann es nun wirklich anfassen“, begrüßte die Geschäftsführerin des Blütenbads, Alice Bosch, die Runde.

Paul Gerrits, Geschäftsführer des ausführenden Bauunternehmens Pellikaan, setzte sogar noch einen drauf und versprach, bereits hinter der zeitlichen Hälfte zu liegen: „Wir werden keine neun Monate mehr brauchen.“ Das Hallenbad wird noch dieses Jahr fertig. Damit verläuft das Vorhaben schneller als der ursprünglich angesetzte Zeitplan.

Unzufrieden über den neuen Standort

Anders wird es vermutlich bezüglich der Kosten aussehen. Paul Gerrits kündigte an, der Neubau werde wegen der derzeitigen zahlreichen Herausforderungen in der Baubranche teurer als die geplanten 13 Millionen. Wieviel, sei noch nicht abzusehen. Architekt André Pilling vom Düsseldorfer Architekturbüro POS4 betonte anlässlich der Vollendung des Rohbaus das Miteinander, das er in der Plaunungs- und Bauzeit erlebt habe: „Jeder sollte sich in diesem Bauvorhaben wiederfinden, denn es ist ein kommunales Projekt.“

Dennoch war auch am Dienstag wieder Unzufriedenheit über den neuen Standort zuhören, für den ein Teil der Liegewiese geopfert wurde. Eigentlich sollte während des Baus der Betrieb im alten Hallenbad weiterlaufen, doch die Schäden durch das Juli-Hochwasser waren zu verheerend.

Der Architekt hingegen lobte die Lage des neuen Eingangs, denn neben der barrierefreien breiten Rampe, die bald vor dem Empfang mit Fenster für die Freibadkasse in Richtung Wald entstehen wird, sollen Sitzstufen zum Verweilen einladen. Dahinter beginnt auf einer Höhe von 1,20 Meter das Erdgeschoss mit einem 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen (einer mehr als bisher), einem Vario-Kursbecken mit anpassbarer Wassertiefe und einem Kleinkinderbecken.

Der Saunabereich ist größer als zuvor

Erkennbar sind auch schon die hohen Fensterfronten zum Parkplatz hin. Auf der Rückseite bietet das Hallenbad wieder Zugang zum Außenbereich. Größer als zuvor wird der Saunabereich mit einer Bio- und einer Dampfsauna. Im ersten Stock finden Personal- und Verwaltungsräume Platz, ein Besprechungsraumen mit großen Fenstern hängt modern über.

Über den zwei Stockwerken baumelte gestern der grüne Richtkranz mit bunten Bändern. „Wir sprechen über das Blütenbad – das bedeutet, wir wollen mit vielen Farben arbeiten“, griff André Pilling das Motiv in seiner Rede wieder auf und bot damit einen Ausblick auf die kommende Fassadengestaltung. Und bunt wird auch das neue Logo des Leichlinger Schwimmbads in Blütenform. Auf einem kleinen Banner über dem künftigen Eingang ist es schon zu sehen.

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Noch vor dem Richtfest fand im März ein anderer symbolischer Schritt statt. Währen der Probefüllung der Schwimmbecken machte sich das Bauunternehmen Pellikaan einen Spaß daraus, aufblasbare Pelikane um die Wette schwimmen zu lassen, eine junge aber schon beliebte Tradition der Schwimmbad-Profis. Nicht nur dieses kleine Spektakel, sondern der gesamte Bau ist im Internet beinahe live mitzuerleben.

André Pilling hatte beim Spatenstich erklärt, er wolle das Blütenbad mit der Stadt verbinden. Das ist schon während des Baus in den sozialen Medien gelungen, denn die Blütenbad-Betreiber informieren die Leichlinger und Leichlingerinnen in Videos über den Baufortschritt. Alle zwei Wochen werden neue Zusammenschnitte hochgeladen, auf denen Bagger und Kräne in wenigen Minuten langen Videos Wände hochziehen oder Schwimmbecken bauen.

Hier kann nicht nur der aktuelle Stand gecheckt, sondern auch Neugier auf die Bautechniken gestillt werden. Über die Webseite des Blütenbads wird auf die Internet-Profile des Bads weitergeleitet, wo die Videos zu finden sind. Alice Bosch hofft, dass Leichlinger und Leichlingerinnen so sehen können: „In meiner Stadt, da wächst was.“

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