Neues KinderbuchFelix kommt zu den Kleinsten

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Leichlingen – Zusammengefaltete Briefe in Papierumschlägen – das ist das Markenzeichen der weltweit erfolgreichen Bücher über den reiselustigen Hasen Felix. Sie aus dem Umschlag zu nehmen, aufzuklappen und nach der Lektüre wieder im Buch zu verstauen, das fasziniert kleine Leser. Doch für die neugierigen Finger von eher grobmotorischen Kleinkindern sind die Briefe nicht gemacht. Und die Geschichten zu lang und detailliert. Und doch können es viele junge Eltern, die selbst mit dem Hasen aufgewachsen sind, kaum erwarten, die schönes Geschichten von dessen Reise um die Welt (und darüber hinaus) mit ihren Kindern zu teilen.

„Mich haben viele Berichte von Eltern erreicht, die schon ihren kleinen Kindern gerne vom Hasen Felix vorlesen möchten“, berichtet die Leichlinger Autorin Annette Langen, die vor mehr als 30 Jahren den Hasen erstmals auf Reisen geschickt hat. Vorbild dafür war ihr eigener heiß geliebter Kuschelhase. Auch der Coppenrath-Verlag war von der Idee einer Kleinkind-Ausgabe begeistert. Und so gibt es sie nun: „Erste Briefe von Felix“ ab einem Alter von 18 Monaten. Das Format ist kleiner, die Seiten aus fester Pappe und anstelle der Umschläge können die Briefe hier auch von kleinen Händen auf- und zugeklappt werden. Die liebevolle Illustration kommt wie bei den große Büchern von Constanza Droop.

Wie wichtig Vorlesen schon für Kleinkinder ist, verdeutlicht die Trierer Studie von Sabine Wollscheid: Demnach haben 20 Monate alte Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird einen um 130 Wörter größeren Wortschatz, als Altersgenossen, denen nicht vorgelesen wird. Im Alter von 24 Monaten macht der Unterschied schon fast 300 Wörter aus. „Vielen ist nicht bewusst, wie viel das Vorlesen in frühen Jahren bewirkt“, sagt auch Langen.

Buch für Kinder ab 18 Monaten

„Erste Briefe von Felix“ ist eingeordnet in die Lesestufe „Sprechen und Entdecken“ für Kinder von 18 bis 24 Monaten, ist aber auch für ältere Kinder schön zum Vorlesen. Erschienen ist es im Coppenrath Verlag und kostet zehn Euro. Auf der Seite des Verlages gibt es Briefe und Ausmalbilder zum runterladen. (stes)

www.coppenrath.de/

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„Für die Entwicklung des Wortschatzes ist das Gold wert.“ Nach einer Studie der Stiftung Lesen geben 49 Prozent der Eltern außerdem an, dass ihnen Vorlesen keinen Spaß macht: Das sollte mit Felix nicht passieren.

Wer meint, die kurzen Texte auf den fünf Seiten und dazugehörigen Briefen hätte eine erfahren Autorin wie Annette Langen im Handumdrehen geschrieben, der täuscht sich. „Das war ganz schön schwierig“, sagt die Leichlingerin. „Man muss ich ganz wenigen Sätzen und einfachen Worten ganz viel transportieren.“ In einen langen Text einen sinnvollen Handlungsstrang zu bekommen, sei einfacher. Und dann sollten die Kinder auch noch zum Mitmachen animiert werden. So erzählt Felix von seinem Lieblingsessen („Spaghetti ohne Soße mit Möhren“) und fragt nach: „Was isst Du denn am liebsten?“ oder „Welche Tiere kennst Du schon?“. Zu Besuch in Afrika stellt er die dortige Tierwelt vor und fordert auf, zu brüllen wie ein Löwe.

Und am Abend? Da ist der kleine Felix auch nicht mehr so abenteuerlustig wie auf seinen wochenlangen Reisen in anderen Büchern. Zum Schlafen möchte er dann doch lieber wieder nach Hause ins Bett, zu seiner Sophie, die er kennt, seit sie zusammen in der Babywiege gelegen haben. Da kann er prima einschlafen.

Und die Kinder nach dem Vorlesen sicher auch.

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