StadtparkWie in einem Leichlinger Garten auch Freundschaften gesät werden

Lesezeit 2 Minuten
Leili-Blütenstadtgarten

Henriette Müller, Beate Bürkner, Tatjana Unger, Lea Mers und Gabriele Fritsche (von links) haben viel Spaß im Blütenstadtgarten.

Leichlingen – „Das ist ein Glücksgefühl“, schwärmt Beate Bürkner im Blütenstadtgarten. Etwas sähen, beim Gedeihen beobachten, bis man es ernten und essen kann.

Salat, Kohl, Karotten, jede Menge Kräuter und vieles mehr ist in den sechs neuen Hochbeeten zwischen Rathaus und Cremers Weiden hier seit der Erstbepflanzung vor vier Monaten erfolgreich gehegt und gepflegt worden – und zwar gemeinschaftlich. Das Motto des Gartens lautet schließlich: „Ein Garten von Allen für Alle!“

Elf aktive Teilnehmende aus der Nachbarschaft hat das Projekt und es scheinen zunehmend mehr zu werden. Sich einen Garten zu teilen und gemeinschaftlich zu pflegen, sei der Trend der Zeit, da sind sich einig. Die Kräuterexpertin der Gruppe, Gabriele Fritsche, erklärt: „Aus gesundheitlichen Gründen habe ich nicht mehr selber einen Garten.“

Pflege über den Messenger

Erstaunlich sei es, wie unkompliziert sich die Pflege der Beete über eine WhatsApp-Gruppe organisieren ließe: „Wer gießt heute?“, „Hat mal jemand ein Auge auf den Salat geworfen?“ oder „Könnte der Wassertank bitte wieder aufgefüllt werden?“ Auch Kollegen des Bauhofs und die städtische Gartenexpertin lesen hier mit und helfen engagiert und schnell bei Fragen und Problemen oder kommen eben mal schnell mit neuem Wasser vorbei. Auch die Kolleginnen und Kollegen der benachbarten Stadtbücherei helfen mit, geben auf den Garten acht und bewässern diese in den Morgenstunden.

„Anfangs hat sich niemand getraut zu ernten, da wurde alles bis es nicht mehr ging stehen gelassen“, denkt Henriette Müller zurück. Inzwischen hat sie so ein wenig den Hut auf im Blütenstadtgarten, sie bringt viel Erfahrung mit und strahlt ihr Gartenwissen förmlich aus. Davon profitieren unter anderem Tatjana Unger und Lea Mers, die vor allem schon eins gelernt haben: „Aus eigenem Anbau schmeckt alles gleich mindestens doppelt so gut!“

Niemand kannte sich vorher

Im Blütenstadtgarten geht es auf jeden Fall nicht nur um Pflanzen, sondern auch um Gemeinschaftserlebnisse. Zu Beginn des Projekts wurden hier eben nicht nur Tomaten gesät, sondern auch neue Freundschaften. Die Teilnehmenden – ob jung, ob alt – kannten sich alle noch gar nicht. Aber sie haben vom ersten Tag an im Team zusammengearbeitet. So kann nun stolz ein ausgezeichnetes Mit-einander geerntet werden – wie sonst wohl in keinem anderen Garten.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Es gibt genug zu tun bei uns im Blütenstadtgarten.“ Da sind sich alle elf einig. Wer noch mitmachen möchte – ob mit grünem Daumen oder ohne – muss sich nur im Büro des Bürgermeisters melden. Eine Mail reicht. 

KStA abonnieren