Wahlkrimi aus LeichlingenFrank Steffes' Wiederwahl war denkbar knapp

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Er musste zittern: Frank Steffes

  • In der Stichwahl am 27.09. konnte Frank Steffes (SPD) sein Amt als Bürgermeister verteidigen - wenn auch nur knapp.
  • Die Ereignisse in Leichlingen glichen einem Wahlkrimi: Erst in allerletzter Minute stand das Ergebnis fest.
  • Eine Nervenpartie für Steffes, ein Erfolg für seinen Kontrahenten Maurice Winter (CDU).

Leichlingen – Der spannendste Sonntagabend-Krimi ist in Leichlingen gedreht worden: Das sensationell knappe Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Frank Steffes (SPD) und Maurice Winter  (CDU) war ein Duell, das an den Nerven aller Beteiligten zerrte und mehr als zwei Stunden lang wogte. 

Das Pendel zitterte permanent um die 50-Prozent-Marke, schlug bei der Auszählung der Stimmbezirke mal zur Seite des Amtsverteidigers von der SPD, Sekunden später schon wieder für den Herausforderer  von CDU und FDP aus.  Zeitweise betrug der Unterschied nur sechs Stimmen.

Zitterpartie bis zum Schluss

Bis 20.16 Uhr war völlig offen, wer die Zahlenschlacht in der Nacht gewinnen würde. Erst mit dem Ergebnis aus dem allerletzten Briefwahlbezirk in Witzhelden-Kuhle stand der Sieger fest: Frank Steffes bleibt Bürgermeister der Blütenstadt. Er ging mit 50,34  Prozent der Stimmen  denkbar knapp vor Maurice Winter ins Ziel, der 49,66 Prozent erzielte – ein Unterschied von nur 82 Stimmen der 12 040  Wählerinnen und Wähler.

Als im Foyer des Rathauses kurzer Applaus aufbrauste, konnte Steffes nur noch gebremst jubeln. Er war fix und fertig mit den Nerven und  lag zuerst einmal seiner Frau Petra Jacobs in den Armen, die mit ihm gezittert hatte.

Lesen Sie hier den Kommentar zu dem knappen Wahlergebnis.

Das Wechselbad der ersten Ergebnisse hatte er („mit Puls 120“)  noch zu Hause erlebt. Um 19.20 Uhr kam  er zum Rathaus und lief draußen vor dem Bürgerbüro, unablässig auf neue Prozentzahlen im  Handy  starrend,  nervös  auf und ab und gab zu: „Ich hätte nie gedacht, dass das so eng wird.  Ich habe echt ein starkes Nervenkostüm, aber das ist jetzt wirklich zu viel.“ 

Nicht wenig geschockt über das hervorragende Abschneiden seines Herausforderers, war er schon vor Bekanntgabe seines  glücklichen Sieges auf  Winter zugegangen  und hatte ihm Respekt gezollt: „Chapeau! Das ist der Wahnsinn. Ich kann Ihnen auf jeden Fall schon gratulieren zu einem solchen Ergebnis.“

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Als es feststand, gaben sich die Kontrahenten fair die Hand und äußerten beide die Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit im Rat. Winter war kurz zuvor aus der „Ratsstube“, wo die CDU vor dem Bildschirm litt und feierte, zum Rathaus gekommen. „Wir müssen uns nicht verstecken mit diesem Ergebnis, das ist auf jeden Fall ein Erfolg für uns“, freute sich Winter über den Zuspruch, den er bei der Wahl bekommen hat. Die SPD feierte ihren knapp über die Ziellinie geretteten Bürgermeister nach dem Krimi im alten Rathaus.  

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