Wilderer in LeichlingenDiese Fotos zeigen den Verdächtigen mit Gewehr im Anschlag

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Wilderer

Repro: Mit angelegtem Gewehr streift die verdächtige Person durch die Umgebung des Hirschgeheges.

Leichlingen – Der Wilderer vom Altenhof ist noch nicht gefasst, aber er soll schon öfter am Tatort herumgeschlichen sein. Ein Polizeisprecher bestätigte mindestens eine weitere Nacht, in der der oder die Wilderer am Wupperhang über dem Altenhof in Leichlingen vor Ort war. Der „Leverkusener Anzeiger“ hat mehrere Fotos der verdächtigen Person.

Bilder aus einer Überwachungskamera zeigen ihn mit Gewehr im Anschlag. Der Wilderer scheint ein Mann zu sein, er führt ein Gewehr mit Zielfernrohr mit, möglicherweise hat er einen Schalldämpfer auf dem Lauf. Fast sieht es aus, als sei er mit einem T-Shirt bekleidet und einer Weste darüber. Auf dem Kopf trägt er eine Mütze, vielleicht ist es ein Barett, das ist nicht ganz klar zu sehen. Das Gesicht ist fast gar nicht zu sehen. Er scheint zudem einen dunklen Mundschutz zu tragen.

Passanten haben am Wildgehege zwei Verdächtige beobachtet

Bekannt waren bisher diese Daten: Wie berichtet, wurden bereits am 4. Dezember 2021 in der Nacht zwei Personen, einer mit Gewehr, von Passanten gesehen, ohne dass danach ein Tier im Rotwildgehege Altenhof fehlte. Einer von ihnen war vermummt, von dem zweiten ist das nicht bekannt, der hatte eine Taschenlampe in der Hand.

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Repro: Mit angelegtem Gewehr streift die verdächtige Person durch die Umgebung des Hirschgeheges.

Am 24. Januar in der Nacht schossen der oder die Wilderer auf mehrere Hirsche. Züchter Willi Heimes fand morgens ein ausgeschlachtetes und ein verletztes Tier vor, ein Hirsch fehlte ganz. Ein Gatter war zerstört.

Am vergangenen Wochenende herrschte schließlich am frühen Sonntagmorgen helle Aufregung rund um das Wildgehege. Die Polizei war im Großeinsatz – und fahndete nach der verdächtigen Person, die in der Nacht erneut von einer Kamera aufgenommen worden war. Ein Hubschrauber mit Wärmekamera suchte fünf Stunden lang die Umgebung ab, währenddessen durchsuchte die Polizei mögliche Unterschlupfe, Holzställe zum Beispiel und Hütten in der Umgebung. Autos wurden von schwer bewaffneten Polizeibeamten gestoppt und durchsucht, doch alle Spuren liefen ins Leere. In den Morgenstunden wurde die Suche schließlich erfolglos abgebrochen.

Suche nach dem Versteck des Verdächtigen

Wie und wo sich der Verdächtige so schnell verstecken konnte – die Polizei war schnell vor Ort –, ob er sich in der Umgebung gut auskennt, sind noch ungeklärte Fragen.

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Die Bilder wurden an unterschiedlichen Tagen aufgenommen, dieses hier schon Ende Januar.

Nach den Polizistenmorden von Kusel, wo zwei junge Polizeibeamte von ertappten Wilderern erschossen wurden, ist spätestens klar geworden, dass Wilderei nichts mit den romantischen Vorstellungen in Heimatfilmen zu tun hat, sondern dass es unter Umständen ein knallhartes Geschäft mit ruchlosen Methoden sein kann. Ein Jäger sagte dem „Leverkusener Anzeiger/Kölner Stadt-Anzeiger“, dass das Fleisch eines Hirsches locker ein paar Hundert Euro wert sei.

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Die Polizei hat eine Strafanzeige gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Jagdwilderei und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz geschrieben. Zeugen, die Hinweise zu den Vorfällen in den Wäldern und auf den Wegen zwischen Bennert und Altenhof geben können, werden gebeten, sich unter ☎ 02202/ 2050 bei der Polizei zu melden.

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