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Antimuslimische HetzeSPD in Leverkusen prangert AfD-Flugblatt an

2 min
Das SPD-Parteibüro an der Dhünnstraße

Das SPD-Parteibüro an der Dhünnstraße

Mit scharfen Worten hat die SPD in Leverkusen ein anti-muslimisches Faltblatt der AfD verurteilt, das offenbar in vielen Leverkusener Briefkästen zu finden war.

Die SPD in Leverkusen, vertreten durch den Stadtratskandidaten Ommar Assadullah, wendet sich mit scharfen Worten gegen ein nach ihren Worten von der AfD in der Stadt verbreitetes anti-muslimisches Wahlkampfblatt. Darin verbreitet die rechtsextreme Partei ihr Credo: „Der Islam gehört nicht zu Leverkusen“.

Dazu schreibt Assadullah, der im Wahlbezirk Quettingen-West für seine Partei antritt: „Dieses Papier ist ein Angriff auf mich, meine Familie, meine Nachbarn und auf Tausende friedlich lebende Muslime in Leverkusen. Es ist ein Angriff auf unsere bunte Stadt und es ist nicht zuletzt ein Angriff auf den gesunden Menschenverstand.“

SPD-Ratskandidat Ommar Assadullah

SPD-Ratskandidat Ommar Assadullah

In dem Pamphlet verbreitet die AfD erneut indirekt die von ihr oft benutzte Falschbehauptung von angeblichen Sonderrechten für muslimische Jungen und Mädchen in Kitas und Schulen. Assadullah betont, es gebe keine Sonderrechte für Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens. Vielmehr gehe es der AfD darum, eine eigenständige Wahl des Mittagessens in den Schulmensen und den Kitas zu diffamieren und muslimische Feiertage zu ignorieren.

Ebenso indirekt behauptet die Partei, es gebe „protzige Minarette“ und einen „öffentliche Muezzinruf“ in der Stadt, indem sie das in die Forderung nach deren Verbot kleidet. Minarette wie Muezzinruf werden von der AfD zudem in dem Flyer als „Symbole der islamischen Landnahme“ diffamiert.  Zwischen den Zeilen wollen die Rechtsextremisten hier vermitteln, dass Moscheen und der in Leverkusen allenfalls in der unmittelbaren Umgebung der Moschee am Kiesweg zu hörende Muezzinruf Teil einer islamischen Eroberungsstrategie für Deutschland seien. Assadullah wirft der Partei vor, es gehe ihr um das „Unsichtbarmachen einer Religion“. Das sei mit dem Grundgesetz unvereinbar.

Assadullah betont, er sei in Leverkusen geboren und aufgewachsen: „Ich bin Teil dieser Stadt. Der Islam gehört zu Leverkusen, so wie und weil auch ich dazugehöre. Weil Tausende Muslime dazugehören.“ Was die AfD hingegen anstrebe, sei Diskriminierung unter dem Deckmantel einer von ihr definierten „Ordnung“. (ps)