Keine Frage: Rehina Thorne schafft Außergewöhnliches. Die Bornheimerin Künstlerin, die jetzt eine Auswahl ihrer Bilder in der Wiesdorfer Christuskirche unter dem Titel „It matters“ (deutsch: „Es zählt“ oder „Es ist von Belang“) zeigt, hat eine ganz eigene Art der Kunst kreiert. Sie arbeitet nicht mit Acryl oder Öl. Sie arbeitet vor allem mit dem, was Bienen ihr geben.

Ihre Bilder bestehen meist aus Tüchern, mit denen Bienenstöcke abgedeckt wurden und auf denen die darin lebenden Bienen Propolis – eine Art Bienenharz, das die Tiere von den Knospen der Pflanzen und Rinden der Bäume sammeln und das sie mit Wachs und Polen anreichern – aufgebracht haben. Das ergibt beeindruckende, mitunter symmetrische Muster in goldbrauner Farbe, die Thorne mit dünnen Blattgoldschichten versetzt. Oder aber sie stärkt Leinen mit Bienenwachs und lässt letzteres darauf arbeiten, während sie an Sprache gemahnende Symbole hinzufügt.

Das Material kommt von den eigenen Bienen

Sämtliche Materialien, mit denen sie arbeitet, stammen von Bienen aus Thornes eigener Bienenzucht. Darauf legt sie Wert. Darauf ist sie stolz. Und hinter allem stecken die tiefe, mitunter archaische Symbolik und Wirkungen, die Bienen als uralte, immer schon als heilig angesehene Tiere auf sich vereinen. Bienen – sie zählen. Sie sind von Belang.

Dass sie Ausstellung übrigens gerade jetzt eröffnet und noch bis zum 13. Juli zu sehen sein wird, ist tatsächlich auch zeitlich perfekt, denn: „Wenn es wärmer wird und die Sonne in die Kirche scheint, dann wirken die Bilder, die Farben noch einmal ganz anders“, freut sich Pfarrer Detlev Prößdorf. „Zudem wird man dann den Wachs noch viel intensiver riechen.“ Einmal mehr eine überzeugende Kunstschau, die ihm und seinem Team da im Gotteshaus an der Dönhoffstraße gelungen ist.