Belebung der City C in LeverkusenProjektmanagement soll übernehmen

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Die Wiederbelebung der ausgestorbenen früheren Kaufhäuser als Büros soll gründlich überprüft werden.

Die Wiederbelebung der ausgestorbenen früheren Kaufhäuser als Büros soll gründlich überprüft werden.

Leverkusen  – Erhard Schoofs fand, wie immer, deutliche Worte: „Das, was sie vorhaben, ist eine Bankrotterklärung. Sie sorgen dafür, dass sehr detaillierte Planungen im Sande verlaufen. Es ist kein Schritt nach vorne, sondern ein Schritt zurück auf null“, schimpfte der Chef der Bürgerliste in der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses.

Es ging um die Neugestaltung der City C in Wiesdorf. Und Schoofs nahm Bezug auf einen gemeinsamen Antrag von CDU, SPD, Grünen, Opladen plus und FDP. Deren Vertreter wollen eine Entwicklungsgesellschaft gründen, um das mitten im Zentrum größtenteils brachliegende Ensemble von Immobilien wiederzubeleben.

Schoofs befürchtet einen Zeitverlust

Neben Wohnungen sollen vor allem Teile der Stadtverwaltung in den Räumen untergebracht werden. Seit geraumer Zeit liegt ein Konzept vor, das von Gert Geiger und dem ehemaligen Stadtkämmerer Rainer Häusler ausgearbeitet worden war. Während jene Fraktionen, die die Gründung der Entwicklungsgesellschaft befürworten, dieses Konzept zunächst einmal nur als Grundlage für weitere Maßnahmen ansehen und es durch ein Projektmanagement erst einmal detailliert prüfen lassen wollen, befürchtet Schoofs einen Zeitverlust. „Es ist doch alles schon da. Das Konzept ist fertig.“

Dem widersprach unter anderem Frank Schönberger (CDU): „Wir müssen an dem Konzept weiter arbeiten. Eine Entwicklungsgesellschaft wäre die Keimzelle, um künftige Dinge auf den Weg zu bringen.“ Es dürfe kein Schnellschuss erfolgen. Die Gesellschaft müsse zwingend zunächst einmal die Machbarkeit des Geiger-Häusler-Konzeptes, das ja nicht vom Tisch sei, prüfen. „Auch wenn es dann eben ein Jahr länger dauert.“ Klaus Wolf (Grüne) pflichtete ihm bei: Man müsse einer Legendenbildung entgegenwirken und dürfe Häusler und Geiger nicht zu einem Zwei-Mann-Team mit Generalkompetenz hochstilisieren. „Deren Konzept ist nur eine Skizze. Es ist nicht geprüft. Auf dieser Basis können wir keine Entscheidungen fällen.“

Ina Biermann-Tannenberger (CDU) begründete die Notwendigkeit einer Projektentwicklungsgesellschaft damit, dass das Projekt City C juristisch und städtebaulich kompliziert und zudem teuer werde. „Das alles werden wir nach der Prüfung durch das Projektmanagement schwarz auf weiß lesen können.“

Interfraktioneller Antrag mehrheitlich angenommen

Am Ende wurde der interfraktionelle Antrag mehrheitlich angenommen. Zwei Anträge der Bürgerliste wurden abgelehnt. Sie zielten darauf ab, bereits konkrete Fachämter zu nennen, die in den leerstehenden Räumen untergebracht werden sollen, um dadurch schon früh ein Zeichen nach außen zu setzen und mögliche Investoren anzulocken.

Dass die Stadt zusätzlich 17 Millionen Euro in den Kauf zweier Bürohochhäuser an der unteren Hauptstraße von der Bayer Real Estate investiert, bezeichnete Schoofs als widersinnig und überzogen, wenn zugleich frühere Kaufhäuser in der City zu Büroflächen umgebaut werden sollten. Stadtkämmerer Markus Märtens widersprach Schoofs’ Darstellung, hier werde gegen Haushaltsauflagen des Landes verstoßen, vehement. Das Vorgehen sei mit der Bezirksregierung Köln abgestimmt, die das Interesse an einer wirtschaftlichen Unterbringung der Ämter teile. (mit ger)

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