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Er wollte Bochumer OB werdenLeverkusener Dezernent Marc Adomat bricht Wahlkampf ab

Lesezeit 2 Minuten
Marc Adomat Foto: Ralf Krieger

Marc Adomat

Adomat kritisiert den Politikstil der Bochumer Christdemokraten.

Der Leverkusener Schul- und Sportdezernent, Marc Adomat, hat den Wahlkampf im Ruhrgebiet geschmissen. Er war für die CDU in Bochum ins Rennen ums Oberbürgermeisteramt angetreten. Die Gründe für seinen Abbruch des Wahlkampfs scheinen in einem Vertrauensverlust mit einem oder mehreren Parteikollegen zu liegen.

Adomat hat auf seiner Webseite (marc-adomat.de) ein Video und eine Erklärung veröffentlicht, die Fragen offen lässt. Dort heißt es: „Die CDU Bochum kann ihre Wahlziele nur erreichen, wenn wir uns vertrauen, wenn wir menschlich, anständig und fair miteinander umgehen. Dafür müssen wir Vergangenes vergessen und uns auf das gemeinsame Ziel konzentrieren. Dazu gehört, dass wir uns aufeinander verlassen können. Leider haben die Vertreterversammlung im März und das Durchstechen vertraulicher Gespräche aus der Wahlkampfkommission gezeigt, dass es massive Probleme gibt. Diesen Politikstil möchte ich nicht weiterführen.“ Genauere Hinweise liefert er nicht.  Adomat sagt auf Nachfrage, er wolle keine weiteren Erklärungen dazu abgeben.

Die Sache ist peinlich – für die CDU und für Adomat, dem jetzt der Makel anhaftet, aufgegeben zu haben.

Auf den Webseiten der CDU Bochum findet man zu dem in der politischen Landschaft eher seltenen Vorgang kein Wort. Weder unter der Rubrik „Neuigkeiten aus der Fraktion“ noch unter „Neuigkeiten aus der Partei“. Die Meldungen dort befassen sich mit Grillverbot und dem Tierheim. Den Fall „Adomat“ schweigt man tot.

Adomat selbst will am Telefon nicht einmal sagen, wie er sich nach dem Abbruch seiner Bochumer Ob-Ambitionen fühlt: „Ich sage nichts.“

Er erklärt aber auf Nachfrage, dass die Bochumer CDU über die Vermittlung der überregional tätigen kommunalpolitischen Vereinigung der CDU auf ihn als Kandidaten gekommen sei, nachdem sich aus den eigenen Reihen niemand gefunden hatte. Er sagt, er habe sich nicht selbst um die Kandidatur beworben: „Ich war überrascht.“ Im vergangenen November hatten die Bochumer Christdemokraten Adomat mit 93,3 Prozent zum Oberbürgermeister-Kandidaten für die Kommunalwahl am 14. September 2025 gewählt.

Adomat (55) stammt aus Radevormwald. Er ist seit 19 Jahren Dezernent für Bildung, Jugend und Sport in Leverkusen. Der Wahlbeamte kann sich jetzt weiter seiner Arbeit als Leverkusener Schul- und Sportdezernent und Stadtdirektor widmen. Adomat, als Wahlbeamter im höheren Dienst, mit einer B-6-Besoldung ist noch bis 2031 gewählt. Im Falle seines Wahlsiegs hätte Leverkusen einen neuen Dezernenten gewählt. Die CDU Bochum sucht jetzt einen neuen Kandidaten.